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Grafenrheinfeld
Bürgermeister wirbt für eine „gewaltige Chance“
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 16.11.2020 02:19 Uhr

Die Gemeinderatssitzung am Montagabend in der Grafenrheinfelder Kulturhalle begann mit einem traurigen Anlass. Zu Ehren der am Vortag verstorbenen Ehrenbürgerin Dr. Heide Schwabe bat Bürgermeister Christian Keller den Gemeinderat und die als Zuschauer anwesenden Bürger, sich zu erheben. "Heide Schwabe war aber nicht nur eine besondere Ärztin für ihre Rafelder. Heide war eine herausragende Persönlichkeit", sagte Keller in seiner Gedenkrede. Im April war Heide Schwabe mit ihrem Mann Eckhard zu Ehrenbürgern Grafenrheinfelds ernannt worden.

Basierend auf die siebte Änderung de Flächennutzungsplanes der Gemeinde, den der Gemeinderat in seiner Sitzung am 10. Februar 2020 beschlossen hat, wurde nun ein Planentwurf vorgestellt und gebilligt. Die überplante Fläche ist durch den geplanten Drogeriemarkt, der aus landesplanerischen Gründen nun doch nicht kommen wird, kleiner geworden. Kommen soll dagegen ein Edeka-Einkaufsmarkt an der Brückenstraße. Als spätesten Eröffnungstermin nannte Keller das Frühjahr 2022. Davor müssen unter anderem Zauneidechsen umgesiedelt, ein Ausgleich durch den Eingriff für Natur und Landschaft gefunden und Untersuchungen zum Lärm durchgeführt werden. Gutachten sollen bereits vorliegen. "Zum Glück haben wir keine Hamster vor Ort", hieß es während der Sitzung.

Als Nächstes steht in dieser Angelegenheit eine vorgezogene Bürgerbeteiligung an. Jeder Bürger kann dann seine Meinung und Anregungen zu den Planungen kundtun. "Es wird auch Gelegenheit zur Erörterung geben", kündigt Architekt Arthur Metz an. Nötig für das ganze Prozedere war auch die Vorstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans zum "MainCenter". Auch dieser wurde vom Rat gebilligt.

Vorgestellt wurden dem Gemeinderat auch der Sachstand und die Vorüberlegung zum geplanten Kindertagesstätten-Neubau durch Jürgen Hauck vom beauftragten Architekturbüro. Am neuen Standort soll es 16 Gruppen geben. Bürgermeister Keller warb begeistert für den neuen Standort rund um die Grundschule. "Wir haben hier eine gewaltige Chance", sagte er. Über die genauen Kosten konnte Hauck dem Rat noch keine verbindliche Aussage geben – das hänge vom letztlichen Entwurf ab.

Verabschiedet wurden auch die vom Büro hjp erarbeitete Genehmigungsplanung für eine Lagerhalle und die nachträgliche Genehmigung der Schließzylinder für die Altmain-Sporthalle in Höhe von rund 16 500 Euro. Des Weiteren wurde über die abgeschlossene Angebotseinholung und die formelle Beauftragung der Beschaffung durch das Büro Poscimur für IT-Ausstattung und digitale Medien für die Grundschule informiert. Darunter fallen sechs E-Screens, 29 Tablets, sechs Drucker und sechs Dokumentkameras sowie weitere Geräte samt Software und Zubehör. Die Kosten für die Ausstattung sollen sich – nach Abzug der Fördermittel – für die Gemeinde auf etwa 12 500 Euro belaufen.

Einstimmig beschlossen wurde die überplanmäßige Ausgabe im Haushalt für die Beschaffung von Feuerwehrschutzkleidung, nachdem bei der Freiwilligen Feuerwehr Grafenrheinfeld durch 14 neue Feuerwehrleute der Bedarf entstanden ist. "Die zeitnahe Beschaffung ist dabei unumgänglich, da es um die Sicherheit der Feuerwehrmänner geht", hieß es dazu in der Beschlussvorlage.

 
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  • B. S.
    Anders als hier berichtet, haben Bürgermeister Keller und sein federführender Planer Hauck sehr wohl die Katze aus dem Sack gelassen: Für 16 Millionen Euro (1 Million pro Gruppe) soll der Kita-Ersatzneubau als quadratischer Riesenblock in die grüne Parkanlage vor der Grundschule geklotzt werden. Trotz der überbordenden Begeisterung des Bürgermeisters und seines Architekten machte sich im Gemeinderat Unbehagen breit: Weg mit dem Lehrerhaus samt Garten, weg mit der Fahrradhalle, gleichzeitig liebgewonnene Veranstaltungslocation von ortsansässigen Vereinen, weg mit den öffentlich zugänglichen Grünflächen! Vom Verlust der beiden bestehenden Kindergärten Bühl und Fröschloch ganz zu schweigen! Weg mit den bestens funktionierenden und gut zu Fuß erreichbaren Einrichtungen mit ihren wunderschönen Gärten, damit die Kinder in ihrem neuen Zentrum „gut und zweckmäßig untergebracht“ werden. Der zu erwartende Elterntaxi-Verkehr ist angeblich kein Problem – die Anwohner werden sich freuen!
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