Bürgermeister Emil Heinemann gibt sein Amt als Bürgermeister auf. Er hat einen Antrag auf Versetzung in den Ruhestand gestellt.
Darüber informierte sein Stellvertreter Helmut Heimrich den Gemeinderat. Heinemann habe den Antrag auf Anraten und Empfehlung der behandelnden Ärzte wegen Dienstunfähigkeit zum nächstmöglichen Zeitpunkt gestellt. Die Räte nahmen dies mit großem Bedauern zur Kenntnis und beschlossen, Heinemann schnellstmöglich beim Amtsarzt vorzuladen, um ein Gutachten zur Dienstunfähigkeit zu erhalten.
Heinemann äußert Bedauern
In seinem Antrag hatte Heinemann mit großem Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass ihm dieser Schritt nicht leicht falle. Sein derzeitiger Gesundheitszustand und die damit verbundenen Einschränkungen, insbesondere ein neuerlicher Krankenhausaufenthalt seien der Grund, seine Tätigkeit als Bürgermeister nicht fortführen zu können.
Als begeisterter und leidenschaftlicher Amtsinhaber bedauere er dies sehr, schrieb Heinemann, zumal er sehr gerne seine Arbeit bis zum Ende seiner Amtsperiode am 30. April 2020 fortgesetzt hätte, um die begonnenen Maßnahmen abzuschließen und noch etliche Ideen und neue Projekte zum Wohle Sennfelds umzusetzen.
Dank an alle Mitstreiter
Heinemann bedankte sich in seiner Stellungnahme bei allen, die ihn über 47 Jahre im Sennfelder Rathaus – davon über 21 Jahre als hauptamtlicher Bürgermeister, nachdem er 1996 als Nachfolger von Manfred Knieß gewählt worden war – konstruktiv begleitet haben. Besonders nannte er alle ehemaligen und jetzigen Mitarbeiter und Gemeinderäte sowie die Sennfelder Bürger. Ohne sie wäre seine Arbeit nicht möglich gewesen.
Darüber hinaus sprach Heinemann herzlichsten Dank allen Wegbegleitern aus, insbesondere in den nahestehenden Ämtern und Dienststellen, der Feuerwehr, der Polizei, den Kirchengemeinden samt Schule für eine sehr gute, arbeitsintensive und erfolgreiche Zeit. Er wünschte der Gemeinde auch weiterhin eine gute und erfolgreiche Weiterentwicklung.
Heimrich führt die Geschäfte
Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat erklärte Geschäftsleiter Thomas Wagenhäuser, dass Landrat Florian Töpper als Chef der Rechtsaufsichtsbehörde und der Amtsarzt bereits informiert seien. In einer außerordentlichen Personalversammlung seien auch die Beschäftigten der Gemeinde benachrichtigt worden. Um den Geschäftsgang der Verwaltung weiter möglichst ohne Einschränkungen aufrecht zu erhalten, bat Wagenhäuser darum, etwas Rücksicht auf das Verwaltungspersonal zu nehmen.
Die Geschäfte hat inzwischen Zweiter Bürgermeister Helmut Heimrich übernommen. Er ist im Rathaus während der Dienststunden und nach Terminvereinbarung erreichbar.
Wahl wahrscheinlich im Herbst
Ab dem Tag, an dem Heinemann sein Amt formal nicht mehr inne hat, muss nach Informationen des Landratsamts innerhalb von drei Monaten ein Nachfolger gewählt werden. Den Termin legt das Landratsamt fest; allerdings werde dieser Urnengang wohl nicht am Tag der Bundestagswahl am 24. September stattfinden.
Wie Harald Schmitt von der Kommunalaufsicht gegenüber dieser Redaktion sagte, bleibe Heinemanns Nachfolger sechs Jahre im Amt. Damit würde die Sennfelder Bürgermeisterwahl aus dem regulären Turnus der Kommunalwahl herausfallen. Die nächste ist im Frühjahr 2020.