Rund 75 Bürger waren in den vollbesetzten Saal der Gaststätte "Zum Rebstock" gekommen. Neben den Themenschwerpunkten im Marktgemeindegebiet widmete sich Bürgermeister Sebastian Hauck in seinem Vortrag auch spezifischen Punkten im Dorf.
Offensichtlich großen Ärger gab es in Stettbach rund um den Glasfaser-Ausbau. Das bestätigte der Bürgermeister in seiner Stellungnahme. Bei solchen Bauprojekten müsse man aber – sehr zum Leidwesen der Stettbacher – eine gewisse Toleranz akzeptieren. Die Versorgung mit dem schnellen Internet gehe in Werneck gut voran. Der Markt nutze verschiedene Fördertöpfe und schreibe den jeweiligen Ausbau aus.
Der Friedhof in Stettbach wird sich weiter wandeln. Das trifft auch für alle anderen Gottesäcker von Werneck zu, in erster Linie verdrängen neue Bestattungsformen die Einzel- und Familiengräber. Mit diesem Wandel werden die Friedhöfe auch ihr Aussehen verändern, Grabreihen in Stettbach werden offensichtlich in den nächsten Jahren verschwinden. Spezifische Angelegenheiten aus dem Dorf haben Bürgermeister und Geschäftsleitung notiert und wollen diese zeitnah klären. Dazu zählt auch die Frage, ob man die Bauüberwachung nicht verstärken und so Geld sparen könne.
Wernecks Einwohnerzahlen bleiben in etwa stabil. Dies belegte der Bürgermeister mit Statistiken aus den Ortsteilen und in der Summe für den Markt. Die Defizite beim Vergleich von Sterbefällen und Geburten gleicht der Zuzug neuer Bürger aus. Vor zehn Jahren waren es rund 10.200 Einwohner in den Ortsteilen, in zehn Jahren, so die Prognose, soll die Zahl ebenso hoch sein. Stettbach hatte im letzten Jahr ein geringes Minus, zum Jahresende 2023 lebten dort 608 Menschen, das sind sechs weniger als im Vorjahr.
Werneck braucht einen Versammlungsraum für Vereine und Organisationen. Das betonte der Bürgermeister beim Verweis auf anstehende große Bauprojekte. Das Bürgerhaus in der alten Grundschule zählt dazu. Zu diesem "Leuchtturmprojekt" des Gemeindeentwicklungskonzepts wurde ein Architektenwettbewerb angestoßen. Schon streichen aus der Liste kann man dagegen das Hallenbad, kleine Restarbeiten stehen noch. Am Ende hat der aufwändige Umbau über zehn Millionen Euro gekostet.
Auch auf Wernecker Gemeindegebiet sollen Windräder entstehen
Die Windkraft wird kommen, und damit werden auch Windräder auf Gemeindegebiet entstehen. Die betroffenen Eigentümer der beiden Schwerpunkt-Areale haben sich zusammengefunden, einen Flächen-Pool gebildet und vermarkten zusammen mit einem Partner mögliche Standorte. Bis die ersten Windkraftanlagen stehen und arbeiten, werden – nach heutigen Schätzungen – aber noch Jahre vergehen.
Der neue Kindergarten in Stettbach steht im Rohbau, die Kitas in Ettleben und Vasbühl sind inzwischen eingeweiht. Zehn Bauplätze, alle sind verkauft, entstehen im Stettbacherr Neubaugebiet "Am Viehgrund".
In das Klärwerk muss Werneck auch künftig investieren. Allerdings zeigte sich Bürgermeister Hauck mit dem bisherigen Projekt zufrieden. Blockheizkraftwerk und Faultürme sind fertiggestellt, zwei weitere Teilprojekte – die Ertüchtigung von drei Pumpwerken und die Sanierung von Sandfang und Rechenanlage – sollen 2024 laufen.
Die Feuerwehren bleiben ein wichtiges Thema im Markt. Sowohl für die Wehr in Werneck, als auch für die Kameraden in Schraudenbach werden neue Fahrzeuge angeschafft.
Die Bürgerversammlung in Stettbach war einer der herbstlichen Treffpunkte des Bürgermeisters Sebastian Hauck mit den Bewohnern des Marktes. Bereits im Frühjahr waren der Rathauschef, dessen Stellvertreter Stefan Schäflein und Geschäftsleiter Konrad Bonengel in anderen Ortsteilen zu Gast. Für Konrad Bonengel ist es die letzte offizielle Bürgerversammlungen-Tour, Anfang 2025 verabschiedet er sich den Ruhestand. Mit Marius Drescher war sein Nachfolger schon bei der Versammlung anwesend.