Abgelehnt hat der Gemeinderat den Bürgerantrag gegen einen Schulhausneubau auf der Dachsgrube mitten im Ort. Stattdessen bekräftigte das Gremium seinen Beschluss vom vergangenen November, das Ersatzgebäude für die Grund- und Mittelschule dort zu errichten, flächensparend, baumschonend und mit neuem pädagogischem Konzept.
Ausführlich erläuterte Bürgermeister Oliver Schulze in der Gemeinderatssitzung vor einigen Zuhörern noch einmal den Entscheidungsweg und die Gründe für den Ersatzneubau auf dem zentralen Grüngelände. Dort säumen große Kastanien und Linden den Bolzplatz und die Kinderspielplätze. Diese "grüne Lunge" zu erhalten und das neue Schulgebäude ins künftige Gewerbegebiet zu setzen, war Inhalt des Bürgerantrags, der am 25. Mai an Schulze übergeben worden war.
Entscheidung fiel für Neubau
Ursprünglich sollte wegen erhöhten Raumbedarfs ein dreistöckiger Anbau an die Schule erstellt werden, holte der Bürgermeister aus. Der Pausenhof wäre dadurch verkleinert worden. Mit der nötigen Generalsanierung der beiden Schulgebäude wären Kosten von 16,9 Millionen Euro angefallen. Einem Neubau mit geschätzten Kosten von 17,3 Millionen Euro sagte die Regierung von Unterfranken im Oktober 2020 ebenfalls eine Förderung zu, so dass sich der Gemeinderat nach ausführlichen Diskussionen für den Neubau entschied.
Nachteile bei Umbau und Sanierung seien zudem die Bauzeit von fünf bis sechs Jahren, mit Lärm und Schmutz, mehrfachem Umzug im Gebäude, mit unvorhersehbaren Problemen, mit den zu niedrigen Raumhöhen für neue Technik und Fußbodenaufbau sowie der Abwasserproblematik angesichts fehlenden Gefälles unter der Bodenplatte der Mittelschule. Ausweichcontainer für die Bauzeit hätten circa 1,8 Millionen Euro gekostet, so Schulze.
Neues pädagogisches Konzept
Ein Neubau könne in der Bauphase schneller fertiggestellt werden, mit einem neuen pädagogischen Konzept versehen werden, habe geringere Verkehrsfläche, eine höhere Gebäudeeffizienz und energetische Vorteile. Man werde auf flächensparende Bauweise achten mit maximaler Erhaltung des Baumbestands. Das bisherige Schulgelände soll danach bis auf die alte Grundschule entsiegelt und grün gestaltet werden. Etwa 20000 Quadratmeter würden dabei frei, die Versiegelung auf der Dachsgrube betrage nur 7,6 Prozent mehr.
Die zentrale Lage sei ein entscheidender Faktor, sagte der Bürgermeister, zumal auch der wöchentliche Sport- und Schwimmunterricht in der Frankenhalle und im Familienbad, die zu Fuß zu erreichen sind, möglich sei. Der Standort am Gewerbegebiet, wie im Bürgerantrag vorgeschlagen, sei zu weit weg, außerdem auch sicherheitstechnisch schwierig. Die Fläche, teils ein Biotop, werde außerdem als Ausgleichsfläche für das Gewerbegebiet benötigt.
Schonende Bauweise
Die Gemeinde werde beim Neubau auf der Dachsgrube auf eine schonende Bauweise achten und auf den Schutz der Bäume. Zudem werde es eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit der Naturschutzbehörde geben.
Wegen Corona habe man keine Bürgerinfo-Abende abhalten können, bedauerte Schulze. Informiert habe die Gemeinde aber über Amtsblatt, öffentliche Gemeinderatssitzungen, Einzelgespräche sowie Berichte in der Zeitung. Er wolle jetzt im Juli noch einmal auf einer Bürgerversammlung über die Entscheidungsgründe informieren. Zudem soll ein Informationsflyer an alle Haushalte gehen.
Einstimmig stellte sich der Gemeinderat erneut hinter den Plan, das Schulhaus auf der Dachsgrube neu zu bauen.