Dass in der Ortschaft oft viel zu schnell gefahren wird, war das zentrale Anliegen der Alitzheimer in der Bürgerversammlung am Sonntagabend. 80 Frauen und Männer waren ins Sportheim der DJK Alitzheim gekommen, um das aktuelle Gemeindegeschehen aus erster Hand zu hören und ihre Sorgen und Nöte vorzubringen.
In der Bahnhofstraße werde gefahren wie auf einer Schnellstraße, kritisierte Gebhard Büttner. Nonstop seien Raser unterwegs, was das Queren der Straße gefährlich mache. Büttner forderte die Installation von Querungshilfen oder den Einbau von Hindernissen auf der Fahrbahn zur Verkehrsverlangsamung.
Abkürzung Richtung Herlheim
Ähnlich sehe es in der Steigerwaldstraße aus. Vor allem große Schlepper und Laster seien dort sehr flott unterwegs, gab Klaus Engert zu bedenken. Seine Frau Elke nahm kein Blatt vor den Mund: „Die rauschen oft wie die Tollen vorbei. Gerade für ältere Menschen und Kinder ist das hier sehr gefährlich.“ Viele Laster nähmen die Steigerwaldstraße als Abkürzung in Richtung Herlheim. Familie Engert bat darum, in der Steigerwaldstraße ein Tempolimit einzuführen, das auch überwacht werden sollte.
Früher gab's einen Verkehrsspiegel
Gefährlich ist nach Klaus Engerts Ansicht auch der Kreuzungsbereich an der Einmündung des Dorfplatzes in die Bahnhofstraße. Um den Kreuzungsbereich besser einsehen zu können, sollte ein Verkehrsspiegel dort angebracht werden, so Engert. Er erinnerte daran, dass früher an dieser Stelle bereits ein Spiegel installiert war.
Tiefe Risse im Straßenbelag und Löcher in den Gehwegen der Bahnhofstraße monierte Edi Bedenk. Die Gemeinde sollte die Baufirma nach seiner Ansicht auf die Mängel hinweisen, solange noch Gewährleistung besteht.
Einen Abfallbehälter am Parkplatz der B286 wünschte sich erneut Anette Römmert. Seit der letzten Bürgerversammlung, als sie die Missstände am Parkplatz bemängelte, sei nichts geschehen. „Wir haben den Behälter schriftlich beantragt“, erwiderte Bürgermeister Jürgen Schwab.
Römmert appellierte außerdem an die Landwirte und die Mitarbeiter des Bauhofs, beim Abmähen von Wiesen und Gräben an die Tierwelt zu denken. Mittlerweile stehe sogar schon der Feldhase auf der Roten Liste, meinte sie nachdenklich. „Unsere Kinder und die Natur sind unsere Zukunft“, appellierte sie an die Anwesenden, mit der Natur sorgsam umzugehen.
Albrecht Markert möchte, dass auch in Alitzheim neues Bauland ausgewiesen wird. „Bei uns fehlen Bauplätze, immer mehr junge Leute ziehen weg“, wusste Werner Pickel, selbst Vater zweier Söhne. Dass eine Erweiterung der bestehenden Bebauung nicht einfach werden wird, erwiderte das Gemeindeoberhaupt.
Wenn Anlieger immer wieder ihre Hecken nicht zurückschneiden, sollte die Gemeinde „zwangstätig“ werden, forderte Alfons Büttner. Die Verursacher sollten nach seiner Ansicht dann die Rechnung bezahlen.
400-Euro-Kraft für Jugendarbeit
Mit Blick auf den Nachwuchs in der Großgemeinde regte Gebhard Büttner an, dass die Gemeinde eine 400-Euro-Kraft einstellen sollte, die sich um die Jugend in den Ortsteilen kümmert. Ferner appellierte er an alle Vereinsmitglieder, sich gegenseitig in der Großgemeinde bei Veranstaltungen ohne Kirchturmdenken zu unterstützen.
Raimund Weber forderte den Bau eines Lärmschutzwalls entlang der B286 im Zuge von deren Ausbau, nachdem die dortige Hecke vom Straßenbauamt entfernt wurde.
Thomas Solf, der Vorsitzende der DJK Alitzheim, dankte dem Ortschef und dem Gemeinderat für die jüngste finanzielle Unterstützung der Sportvereine. Dank sagte auch Michael Mikus, der Vorsitzende des Alitzheimer Kindergartenvereins, für den erfolgreichen Kindergartenumbau „nach einem langen steinigen Weg“.
Kurz und bündig hatte Bürgermeister Schwab eingangs die Arbeit des Gemeinderats, die Finanzen und die Investitionen präsentiert. Die Feuerwehr Alitzheim hat für 112 000 Euro ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug bekommen. „Damit sind alle Ortsteilwehren gut bestückt, ein Traktor mit Anhänger gehört der Vergangenheit an“, so Schwab.
Am Alitzheimer Kindergarten wurde eine Krippengruppe eingerichtet. Die Kosten dafür lagen bei 443 000 Euro. Nachdem die Regierung von Unterfranken das Projekt mit 351 000 Euro bezuschusst hat, lag der Eigenanteil der Gemeinde bei 92 000 Euro.
Im kommenden Jahr sollen die Urnengräber am Alitzheimer Friedhof aufgewertet werden. Abgeschlossen sind die Arbeiten am neuen Alitzheimer Pumpwerk. Per Druckleitung ist Alitzheim jetzt über Herlheim an die bei Zeilitzheim neu gebaute Großkläranlage angeschlossen.
Die Kosten für das Projekt „Jugendraum im Alitzheimer Kindergarten“ im Rahmen der Dorferneuerung bezifferte Rainer Fuchs auf 66 000 Euro.