Die erste von zwei Bürgerversammlungen der Gemeinde Üchtelhausen fand am Dienstagabend in der Sporthalle des SC Hesselbach statt. Bürgermeister Johannes Grebner informierte die Bürger in seinem 75-minütigen Vortrag über die Geschehnisse in der Gemeinde.
Angefangen bei den Entwicklungen um das geplante Gewerbegebiet am Zeller Berg in Üchtelhausen. Nach dem Nichtzustandekommen des angedachten Kreisverkehrs – an dem neben der Abfahrt Üchtelhausen auch die Abfahrt Zell angeschlossen werden sollte – sind jetzt neue, präzisere Lösungen gefragt, erklärt er. Die Querverbindung für den Süden der Gemeinde sei dringend nötig, sonst könne das hinsichtlich des ÖPNV irgendwann zum Problem werden. Für das Gewerbegebiet sind neben einem Nahversorger Misch- und Gewerbeflächen geplant. Gespräche mit Investoren für altersgerechtes Wohnen in Verbindungen mit einem Ärztehaus dort, laufen bereits.
Sabotage an Spielgeräten und Schrauben auf der Straße
Beim Thema Spielplätze berichete Grebner über mutmaßliche Sabotageakte an Spielgeräten, die er auf drei Bildern, die in den vergangenen Wochen entstanden, zeigte. Er bittet darum, sich die Spielgeräte anzusehen, bevor man sein Kind damit spielen lässt. Bei Auffälligkeiten an den Geräten oder sonstigen Beobachtungen in diesem Zusammenhang, können und sollen die Bürger das Rathaus kontaktieren. Die Gemeinde hat die Angelegenheit mittlerweile zur Anzeige gebracht. Ein weiterer Fall von Sabotage in der Gemeinde wurde im Flurweg am Nutzingweg im Gemeindeteil Zell festgestellt. Dort wurden zuletzt vermehrt Schraubenfunde auf der Straße gemeldet. Grebner warnt vor der Gefährlichkeit einer solchen Aktion.
Abschließend informierte er noch über die Corona-Fälle im Gemeindegebiet, mit rund 150 Erkrankten und "auf jeden Fall mehr als einem Toten". Genaue Todeszahlen zu den Gemeinden werden nicht veröffentlicht. Bürger (ab 16 Jahren), die sich gegen das Corona-Virus impfen lassen möchten, bekommen dazu am kommenden Montag, 19. Juli, von 16 bis 19 Uhr, die Gelegenheit. Am Rathaus in Hesselbach wird ein Impfbus stehen, in dem man sich ohne vorherige Anmeldung und ohne Priorisierung impfen lassen kann. Möglich sind sowohl Erst- als auch Zweitimpfungen mit dem Biontech-Impfstoff. Von Johnson & Johnson wird zudem auch ein (geringes) Kontingent zur Verfügung stehen.
Radwege und Windkraft sorgen für Diskussionen
In der anschließenden, gut einstündigen Diskussion mit den Bürgern kam zunächst besonders die Situation der Radwege zur Sprache. Grebner erklärte den Stand der Planungen. Für die "vielen großen Projekte in der Gemeinde" sprach ein Bürger seinen Respekt aus: "Das finde ich gut, dass sich etwas tut – anders als in vorigen Zeiten."
Zur Sprache kam, wie zu erwarten war, auch das Thema Windkraft. Im Vorranggebiet bestünde "teilweise nicht einmal 5 H", behauptete Klaus Saal in Anspielung auf die in Bayern geltende 10 H-Regelung, nach der der Abstand eines Windrads von Wohnungen mindestens zehn Mal so weit sein muss, wie die Anlage hoch ist. Er verstehe nicht, warum fünf Jahre nach dem Bürgerentscheid erneut das Vorranggebiet für die Entstehung von Windrädern geprüft werde. Saal brachte, wie auch andere Bürger, den Brönnhof als geeigneten Standort zur Sprache. Grebner erklärte, dass die Regierung die Vorranggebiete "in Stein gemeißelt" habe.
Bürger Willi Grebner forderte dazu auf, dass sich die Bürger der Gemeinde zusammenschließen, um sich bei der Regierung für den Brönnhof als möglichen Windkraft-Standort stark zu machen. Ein anderer Bürger verwies auf einen bayernweiten Vergleich, wo wie viele Windräder stehen. Demnach stünden in Unterfranken weit mehr als etwa in Niederbayern. Er wünscht sich eine gerechtere Aufteilung, wo es möglich ist. "Lauft doch mal um Hesselbach herum – wir sehen nur noch Windräder", befindet er. Die Windkümmerer solle man doch lieber in den bayerischen Wald schicken.