Nicht nur die Elche spitzten die Ohren, als der Karateverein "Budokan 1972" zum Hanami, dem japanischen Kirschblütenfest, in den Wildpark an den Eichen einlud.
Als musikalischer Auftakt des Jubiläumsjahrs schlug die Gruppe Kazaguruma aus Güntersleben ihre Taiko-Trommeln. In Nippon wie in Franken blüht die "Sakura", die Kirschblüte, nur für kurze Zeit, aber in Würde und Schönheit. Am Kneippbecken gab es Sake-Reisschnaps und Räucherstäbchen, neben den Kirschbäumchen, die vor einigen Jahren vom "Budokan" gespendet worden sind.
Zu Beginn stellte sich die gut vertretene Jugend des Vereins vor, der aber auch um ältere "Jukuren" und die Generation 50+ wirbt. Aktuell gehören ihm rund 200 Mitglieder an, Tendenz wieder steigend. Gründer und Ehrenvorsitzender ist Udo Hofer, Träger des raren 7. Dan und früheres Mitglied der deutschen Nationalmannschaft.
Die Tradition geht bereits auf Lehrmeister Arthur Hisatake (1926 - 1972) zurück. Der Spross einer alten Samurai-Familie war als US-Soldat nach Schweinfurt gekommen, wo sich bei der TG rasch Freunde der klaren Hand-Kante zusammengefunden haben. 1972 wurde ein eigener Karateverein gegründet. Mit viel Eigenleistung ging es 1988 dann in das Jugendhaus der Stadt. Da eine Zeitlang eine Taekwondo-Abteilung integriert war, nennt man sich mittlerweile Budokan, frei übersetzt Kampfsporthalle.
"Kazaguruma" bedeutet "Räder im Wind". Chef Gerd Finger ist über Tai Chi zum Taiko gekommen, als traditionelle Trommelkunst Japans, die aber nicht einfach imitiert werden soll. Den zahlreichen Besuchern wurden auch Eigenkreationen geboten. Wie Karate, ist Taiko vor allem ein Lebensgefühl und "Kopfsache".