Zum Jahresende sind 1250 Freunde des Schweinfurter Theater in zwei Vorstellungen auf Kreuzfahrt gegangen. Die "MS Schweinfurt" nahm sie mit auf einen Trip in Richtung Afrika, begleitet von vier wunderbaren Frauen, die sich in all ihrer Unterschiedlichkeit zu herrlichen "String of Pearls" zusammenfinden.
Seit 15 Jahren sind die mondänen Erscheinungen musikalisch unterwegs. Stets ein Glas Champagner in der Nähe, haben die glamourösen Frauen in Abendrobe mit Federboa ihr Programm auf den Jahresausklang zugeschnitten. Zu hören sind drei wunderbare, wandelbare Stimmen - Julia von Miller, Ricarda Kinnen, Ruth von Chelius - kongenial von Beatrice Kahl am Piano begleitet. Da ist viel Leidenschaft im Spiel, Spaß, ein bisschen Kabarett, eine gehörige Portion Selbstironie.
Im Publikum wächst Jürgen über sich hinaus
Im Publikum wird schnell der Running Gag verpflichtet. Jürgen, der Mann mit Fliege und Schnäuzer, hat sich nun einmal für die erste Reihe entschieden. Mit Konfetti soll er die Stimmung befeuern und wächst dabei schnell über sich hinaus.
Gegen die Sentimentalität zwischen den Jahren hilft nur etwas Deftiges, Schweinebraten und Mehlspeisen, und dazu - bewusstseinserweiternde - Budda (Butter auf fränkisch) und schon ist das Publikum auch stimmlich mit dabei. Der Jahresausklang ist auch die Zeit der guten Vorsätze. Wobei es schwer ist, sich von den schlechten Angewohnheiten zu trennen, die man sich doch so mühsam angeeignet hat. Darauf ein "Green Green Grass Of Home".
Weiter geht es mit den herrlich schiefen Capri(Karpfen)-Fischern. Bei "Que Sera, Sera" wird mitgeschunkelt. Mit "La vie en rose" und "Besame mucho" gibt es Nachhilfe in Sachen Liebe und Leidenschaft, bei "Jump, Jive AN‘ Wall zeigt die so vielseitige Beatrice Kahl, dass sie auch den Boogie-Woogie drauf hat.
Faszinierende Mischung: Karel Gott und Joe Cocker
"Babicka" ist eine witzige Reminiszenz an Karel Gott und mit "With A Little Help from My Friends" kommt ein weiblicher Joe Cocker röhrend-expressiv auf die Bühne, da breitet sich die Gänsehaut aus.
Ach ja, dann ist das Schiff in Afrika. Miriam Makebas "Pata Pata" bringt das Publikum noch einmal in Bewegung, es klatscht, wiegt sich im Takt und macht sich nach einigen Zugaben hinaus in die Silvesternacht. Bestens eingestimmt.