Zum Artikel "ÜZ rechtfertigt den Strompreisanstieg" vom 10. Dezember, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Vielen Dank an die Redaktion für die Nachfrage bei der ÜZ und den umfassenden Bericht über die Hintergründe dieser heftigen Strompreiserhöhung. Ich kann jedoch einige Aussagen dieses Berichts nicht logisch nachvollziehen. So erkläret die ÜZ, dass sie bilanziell (also kostenrelevant) mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als verbraucht wird, dieser Umstand aber eine zusätzliche Belastung darstelle, da auch der Öko-Strom über die Strombörse nach dem "Merit-Order"-Prinzip (sinngemäß: der teuerste Anbieter bestimmt den Preis) gehandelt wird.
Damit wird der Preisvorteil des Öko-Stroms praktisch eliminiert! Dieses "Merit-Order" Prinzip ist laut Bericht gesetzlich vorgegeben – stellt sich die Frage, ob eine solche Regelung seitens des Gesetzgebers sowohl sozial- als auch marktwirtschaftlich vertretbar ist.
Zudem sorge die Einspeisung von Öko-Strom zu Schwankungen im Stromverbrauch (der Kunden?) und in der Stromerzeugung – doch eher in der Bezugsmenge von Strom aus anderen Energiequellen als aus dem Verbrauch.
Ein weiterer Faktor bei der Erhöhung des Strompreises sei die Tatsache, dass bedingt durch die wachsende Einspeisung von Öko-Strom die Stromnetze "enorm" ausgebaut werden müssen. Öko-Strom wird seit mehr als 20 Jahren eingespeist, die damit verbunden Leistungsschwankungen sind bekannt und müssen durch eine entsprechende Regeltechnik ausgeglichen werden, das bedeutet aber nicht, dass teurere Stromnetze (im Sinne von Leitungstrassen) ausgebaut werden müssen. Der Kostenfaktor besteht also seit Jahren, weshalb spielt er ausgerechnet jetzt so eine große Rolle?
Mein Fazit: Die Einspeiser von Öko-Strom, die den Strom zu einem geradezu lächerlichen Preis zur Verfügung stellen, scheinen für die extreme Strompreiserhöhung mit verantwortlich zu sein, daraus könnte man folgern, Schluss damit – und Energiewende definitiv: Tschüß.
Peter Huber
97499 Donnersdorf