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Schweinfurt
Briefe an die Redaktion: Jedes Gebet nach einem guten Ausgang zum Wohle der Verantwortlichen ist eines zu viel
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 30.09.2024 02:34 Uhr

Zum Artikel "Krankenhaus St. Josef bleibt doch" vom 26. September, erhielt die Redaktion eine weitere Zuschrift:

Meine bisherigen Stellungnahmen zur Situation am Krankenhaus St. Josef waren immer moderat gegenüber den Verantwortlichen der Kongregation, die in politisch vorgegebenen finanziellen Rahmenbedingungen zu agieren hatten.

Der ehemals, seit 23. Juli, bemühte Begriff des "Paukenschlags" wird nun wohl zum "Percussion-Event". Seit dem 24. September wurde mit euphorischem Unterton lediglich ein "Atemholen" in Form der Ankündigung eines Weiterbetriebs erwirkt. Die Motivation dafür ist mehr als offensichtlich: "Noch mehr Defizit – eieiei, da sind ja auch noch 20 Millionen Fördergeld an den Freistaat offen..." Neue Hoffnung ist die Ankündigung vielleicht für die gesundheitliche Versorgung von etwa 200.000 Bürgerinnen und Bürgern der Region in Mitverantwortung mit den anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens, aber kaum für die Beschäftigten der Dienstgemeinschaft St. Josef.

Ich arbeite um zu leben und mir und meiner Familie eine Existenz aufbauen zu können. Und ich arbeite umso engagierter und sinnerfüllt, wenn ich erkenne, dass mein Arbeitgeber diesen Einsatz würdigt und mir ein angenehmes und sicheres Umfeld bietet. Ja, so war es wirklich einmal. Wertschätzung und Dankbarkeit für die erbrachte Leistung war jederzeit evident. 

Es wird sich sicher kurzfristig ein Investor finden, der sich dieses Filetstück Krankenhaus St. Josef zu Eigen machen wird. Aber – in dieser Notsituation – ausdrücklich zu seinen Bedingungen. Wer weiter mitarbeiten will, gerne, zu einem von mir formuliertem Haustarifvertrag. "Zusatzversorgung? Was ist das denn?"

Ein weiteres Kostendefizit für Träger und Verantwortliche ist in Form von arbeitsvertraglich justifizierten Regressansprüchen kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erwarten, die schon eine Anstellung in anderer Klinik erhalten haben, diese Stelle aber jetzt möglicherweise nicht antreten dürfen, weil es ja nun "mit neuem Schwung" weitergeht.

Ich bekenne mich zum aufgeschlossenen gläubigen Christen. Aber in diesem Fall ist jedes Gebet nach einem guten Ausgang zum Wohle der Verantwortlichen eines zu viel.

Werner Hornung
97440 Werneck

 
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