
Zum ersten Mal in der Geschichte der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen wurde eine technische Prüfung einer Jahresrechnung durchgeführt. Zur Vorstellung des Berichts hatte Lülsfelds erster Bürgermeister Thomas Heinrichs Andreas Scheuring aus der VG eingeladen.
Dieser schilderte das Vorgehen einer solchen Prüfung. Ein technischer Sachverständiger war rund ein Jahr lang in den Orten der Verwaltungsgemeinschaft unterwegs und prüfte pro Gemeinde jeweils die größeren Projekte. Für Lülsfeld ging es um das Projekt "Baugebiet Schleifweg". Beispielsweise wurde überprüft, ob eine Versicherung vorlag oder ob ein Bau-Tagebuch geführt wurde. Der Prüfer fand zum Beispiel heraus, dass bei den Vergabedokumenten zu erkennen war, wer die Planungen durchgeführt hatte, was nicht regelkonform sei.
Gemeinderat Ulrich Schemmel fragte nach, ob die bei der Abnahme gefundenen Abweichungen finanzielle oder rechtliche Auswirkungen auf die Gemeinde hätten. Scheuring verneinte dies. Die jetzt gefundenen Abweichungen müssten einfach nur zukünftig besser beachtet werden. Wie das denn sichergestellt werden würde, fragte Schemmel nach. Dieser Aufgabe will sich Scheuring ab sofort selbst annehmen. Der Fachmann betonte zum Ende aber, dass in den umliegenden Gemeinden ähnliche Themen zu Tage traten, der Prüfer aber zufrieden war.
Keine Kosten für die Bürger
Neue, niedrigere Holzpreise wurde festgelegt. Der Gemeinderat hatte sich vor kurzem erst selbst ein Bild vom Zustand des Waldes auf dem Gemeindegebiet gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass mit 300 Festmeter Holz etwa die dreifache Menge im Vergleich zum Vorjahr entnommen werden muss. Schädlingsbefall und Hitzeschäden hatten zu diesen Mengen geführt.
Nach kurzer Diskussion war sich das Gremium einig, die Preise deshalb und auch wegen gesunkener Energiepreise zu senken. Für dieses Jahr soll für Mischholz 45 Euro und für Asthaufen und Selbstwerberholz jeweils 25 Euro pro Festmeter abgerufen werden. Als Höchstmenge wurden 20 Ster pro Bieter festgelegt.
Außerdem wurde der Kauf eines Schieberdrehgeräts beschlossen. Dies sei aufgrund des alten Wassernetzes zukünftig häufiger zum Öffen und Schließen von Wasserschiebern nötig. Einstimmig wurde entschieden, für die Hochwassereinsätze der Feuerwehr im Jahr 2021 keine Kosten bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern einzufordern. Gemeinderat Martin Ament wies noch auf die besonderen Umstände dieses Ausnahmeereignisses hin und wollte dies bei der Entscheidung auch dokumentiert wissen.
Sein Gemeinderatskollege Norbert Sahlmüller brachte eine Engstelle, durch einen Schieber verursacht, an einem Schallfelder Bach zur Sprache. Dort seien bei zukünftigen Unwettern mit weiteren unnötigen Schadensfällen zu rechnen. Thomas Heinrichs schlug vor, sich demnächst vor Ort ein Bild zu machen.