Hat der Herrgott etwa doch Humor? Für den Schweinfurter Pfarrer Roland Breitenbach erübrigt sich die Antwort. Natürlich muss er Humor haben. Anders könnte sich Breitenbach den Himmel auch nicht vorstellen. Deswegen ist es für ihn nur folgerichtig, seinen Gottesdienst am Faschingssonntag dem närrischen Humor zu widmen. In einer Büttenpredigt – mit einfachen Witzen und offener Kritik am Klerus.
Unverzagter Kampfeswille
Breitenbach exerziert seinen launigen Faschingsgottesdienst schon seit Jahrzehnten. Zwei Jahre allerdings hat er damit aussetzen müssen wegen seines Fahrradunfalls, der ihm im Sommer 2014 fast das Leben gekostet hätte. Körperlich haben die schweren Verletzungen sichtbare Spuren zurückgelassen. Der 81-Jährige stützt sich auf einen Gehstock, braucht gelegentliche Hilfestellungen. Auch die Kommunion teilt er nicht mehr selbst aus. Die Stimme ist dünner als früher.
Im Geist aber ist Breitenbach wach wie eh und je. Seine Kraft, für seine Ansicht des Glaubens zu kämpfen, ist ungebrochen. Ebenso sein Bedürfnis, sich an der gängigen Glaubenslehre der katholischen Kirche, die „sich vorwitzig heilig und alleinselig machend nennt“, und ihren Protagonisten zu reiben. Und mehrere hundert Christen lauschen seinen Worten in der Kirche St. Michael, in der kaum ein freier Sitzplatz zu finden ist.
Trumpel-Tiere und Priesterinnen
Mit einem wie US-Präsident Trump und den anderen „Trumpel-Tieren“ hält sich Breitenbach nicht lange auf, sondern es geht ihm vielmehr um die Schäfchen der Kirche, die er als Institution schon seit langem für reformbedürftig einstuft: „Hört her ihr angeblichen Gottes Stellvertreter hier auf Erden! Schafft schnellstens ab den Zölibat, dann kommt die Kirche wieder schnell in Fahrt“, reimt der Geistliche. Zur Forderung, endlich auch Frauen zum Priesteramt zuzulassen, ist es dann nicht weit. In eindeutigem Duktus: „Denn weihte man Frauen, ich sage es gegen den Kirchengeist, sie wären zu weit mehr als zum Putzen bereit.“
Applaus unterbricht Breitenbach. Es wird nicht das einzige Mal bleiben. Es wird überhaupt sehr viel geklatscht in seinen Gottesdiensten. Etwa wenn es darum geht, Breitenbachs Helfern und Unterstützern zu danken wie etwa Dieter Rückert, der maßgeblich an der Planung des Gottesdienstes beteiligt war. Oder wenn während der Kommunion die Band „Funtasy“ kein Kirchenlied aus dem Gesangbuch spielt, sondern „You've got a friend“ der amerikanischen Songschreiberin Carole King: „Wenn gar nichts mehr richtig läuft, schließ die Augen und denk an mich! Und ich werde bald da sein, um deine dunkelste Nacht aufzuhellen.“
„Vertuscht, getrickst, gelogen“
Breitenbach reimt über Scheinheiligkeit im Priesteramt, Korruption am Heiligen Stuhl und selbstverständlich über deutsche Bischöfe: Wenn Lügen kurze Beine haben, müssten die Kirchenmänner allesamt Liliputaner sein, so Breitenbach: „Sie haben nicht nur bei den Missbrauchsfällen vertuscht, getrickst und gelogen, über die armen Opfer sind sie dazu noch unverschämt zurückweisend hergezogen.“
Und dass Bischöfe bei einem privaten Besuch eines islamischen Heiligtums ihre Brustkreuze abgenommen haben, empört Breitenbach besonders: „Damit haben die Bischöfe ihren und unseren Glauben verraten, für verfolgte Christen, zerstörte Kirchen sind das unverständliche Taten. Wir sagen es laut, welch ein dummes Benehmen, die Bischöfe sollten sich deswegen allesamt schämen.“ Wieder brandet Applaus auf.
Langer Beifall für Breitenbach
Nicht alles ist bedeutungsschwanger, manchmal belässt es Breitenbach bei einem launigen Witz, wenngleich der 81-jährige Priester seine Rolle auch im Reim deutet: „Früher haben sich die Bischöfe Hofnarren genommen, um die ganze Wahrheit zu bekommen. Dieser Narr heute war ich, ich sag' es fröhlich, fromm und frisch. Jetzt ist alles auf dem Tisch.“
Zeit für den Friedensgruß, zu dem der Priester Kinder um den Altar schart, um sich die Hände zu reichen. Alle in der Kirche sollen sich an die Hand nehmen.
Als sich am Ende Breitenbach und seine Helfer auf den Weg in die Sakristei machen, begleitet sie langer und warmer Beifall. Breitenbach lächelt erfreut.
„Jetzt ist Schluss. Gott zum Gruß.“
Pfarrer Breitenbach spricht Mißstände klar und deutlich an ,
Er ist ehrlich und nicht Scheinheilig, wie manch anderer Kirchenmann.
Ja er hat Recht, wir müssen uns trauen.
Kirche im 21. Jahrhundert braucht im Priesteramt endlich Frauen.
Der Bischof in Würzburg macht sich keinen Streß
Sein Altersruhesitz wird mit 1.6 Mio € richtig fesch.
In Würzburg tummeln sich Priester wie die Mucken
Auf dem Land kannst du dich weit und breit nach einem Gottesdienst umgucken,
Pfarreiengemeinschaften werden vergrößert andere abgeschafft
Die Kirchenpolitik liegt hier falsch , habt ihr es noch nicht gerafft.
Pfarrer Breitenbach spricht Mißstände klar deutlich und ehrlich an.
Chapeau, Respekt und Helau vor diesem Kirchenmann. Helau !!!