An dem fast zwei Jahre verwaisten Platz der Anlegestelle Gutermann-Promenade macht künftig wieder ein Personen-Schiff fest, ein „Meedämpferle“, wie der Schweinfurter sagt. „Mainfranken“ hat Schiffseigner und Kapitän Ralf Wiertelorz den betagten Dampfer getauft. Er wechselt von Passau nach Schweinfurt am Main und gehört zu jenen Schiffen mit nostalgischem Grundcharakter, die nun auf dem Main schippern. Gut 25 Jahre hat der Dampfer mit Platz für 300 Personen bereits auf dem Buckel.
In Erinnerung bleiben die traurigen Schicksale der Vorgängerschiffe. Beim ersten Maindampfer namens „Franken“ brach vor zehn Jahren ein Feuer aus. Der Schiffsführer, ein gelernter Matrose aus Schweinfurt, hatte es selbst gelegt und wurde dafür wegen Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
Danach betrieb Wiertelorz die Personenschifffahrt auf dem Main. Sein 150-Personen-Dampfer namens „Stadt Schweinfurt“ wäre ein paar Jahre später im Hafenbecken wegen eines Lecks fast gesunken. An die 5000 Liter Wasser flossen damals in den Motorraum, der Schaden belief sich auf satte 20 000 Euro.
Dann waren es Vandalen und Randalierer, die Wiertelorz – so sagte er damals – das Leben so schwer gemacht hätten, dass er sogar auf dem Schiff übernachten musste, um Beschädigungen zu verhindern. Seine Gespräche mit der Stadt, die Kaimauer besser auszuleuchten, kamen zu keinem Ergebnis und so warf der Kapitän vor gut zwei Jahren wieder das Handtuch. Zwei Aussagen von damals bleiben in Erinnerung: „Es macht einfach keinen Spaß mehr“, jammerte Wiertelorz und „Wir bedauern“ war die knappe Stellungnahme des städtischen Wirtschaftsförderers Hans Schnabel.
Trotz angeblich „voller Auftragsbücher“ wurde die „Stadt Schweinfurt“ nach Tschechien verkauft, und der Kapitän versuchte sich ohne großes Glück einige Monate lang als Betreiber der Gaststätte „Zur Hölle“.
Umso erstaunter waren die Verantwortlichen der Stadt, als Wiertelorz nun wieder vorstellig wurde mit dem Angebot, erneut mit einem eigenen Schiff Personen auf dem Main zu transportieren. „Wir haben das positiv zur Kenntnis genommen, da die Stadt im Jahr 2013 die Bayerische Landesausstellung ,Lebensader Main' ausrichtet und dafür ein Schiff sehr brauchbar ist“, erklärt Schnabel. Betont aber auch im gleichem Atemzug, dass es keinerlei finanzielle Unterstützung von der Stadt für den Dampfer geben werde. Die „Mainfranken“ wird nur an der Anlegestelle mit Strom und Wasser versorgt. Zusätzlich soll noch ein Kiosk mit Überwachungskamera auf dem Dach aufgestellt werden – worüber Baureferent Jochen Müller alles anders als glücklich ist. Die Stadt verspricht sich so eine Verbesserung der Sicherheit für das Boot und Schutz vor möglichen Vandalen.
Über den Artikel kann man allerdings nur den Kopf schütteln, da hat schnuffi vollkommen recht. Leider gibt es zur Monopolzeitung im Printbereich keine Alternative. Die Redaktion müßte sich bei Herrn Wirtelorz entschuldigen.
kann ein solcher Artikel nur von den Provinzschreiberlingen der Mainpost kommen.
Diese Zeitung ist es wirklich nicht mehr wert, gelesen zu werden.
Seit langer Zeit ist ein ständig sinkendes Niveau festzustellen.
Bei nächster Gelegenheit werde ich mein Abo kündigen.