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Bergrheinfeld
Brandbrief wegen Stromtrassen: Töpper schreibt an Altmaier
Der Netzentwicklungsplan 2035 lässt weitere Belastungen durch Stromtrassen befürchten. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte der Region andere Hoffnungen gemacht.
Hoffnung auf die Entlastung des Netzverknüpfungspunktes Bergrheinfeld beim Ausbau des Stromnetzes hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Bürgern im Landkreis Schweinfurt gemacht. Die Netzentwicklungsplanung 2035 lässt nun aber das Gegenteil befürchten, weshalb Landrat Florian Töpper den Minister in einem Brandbrief die Einhaltung der Vereinbarungen fordert.
Foto: Anand Anders | Hoffnung auf die Entlastung des Netzverknüpfungspunktes Bergrheinfeld beim Ausbau des Stromnetzes hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Bürgern im Landkreis Schweinfurt gemacht.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:25 Uhr

Mit einem Brandbrief wegen des geplanten Stromnetzausbaus hat sich Landrat Florian Töpper an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt und die Einhaltung getroffener Vereinbarungen gefordert. Denn bislang wurde die im Juni 2019 verkündete politische Entscheidung, dass eine von zwei Stromtrassen gestrichen wird (P44) und die andere Trasse als Erdkabel kommt (P43), nicht in Gesetzesform umgesetzt. 

Die Bundesnetzagentur hat vor einigen Wochen das Verfahren zur Erstellung des Netzentwicklungsplanes 2035 gestartet. Hierbei wurden erstmals Überlegungen zum weitergehenden Klimaschutz sowie dem Einsatz strombasierender Techniken skizziert. "Die Ergebnisse lassen für den Landkreis den Schluss zu, dass in der Zukunft noch weitergehende Netzausbaumaßnahmen geplant werden, als derzeit der Fall", hat Töpper festgestellt. Und das, obwohl man der Region anderes zugesichert habe. Töpper verweist hier auf die politische Vereinbarung vom Juli 2015 und Juni 2019, dass zur Entlastung des Netzverknüpfungspunktes Bergrheinfeld Alternativen zu den Leitungen P43 und P44 gefunden werden sollen. Der damaligen, zumindest verhaltenen Freude sei mittlerweile tiefe Enttäuschung gefolgt, schreibt Töpper an Altmaier.

Landrat fordert dringend politisches Signal

Der Landkreis Schweinfurt wehrt sich seit Langem gegen den überzogenen Netzausbau, weil er bereits jetzt durch eine Vielzahl von Energie- und Verkehrsinfrastrukturen über Gebühr belastet ist. Allein im Gemeindegebiet Bergrheinfeld befindet sich eine überdurchschnittlich hohe Zahl von Hoch- und Höchstspannungsleitungsmasten. "Die gesamte Region stellt einen der neuralgischen Punkte in der gesamten Netzausbauplanung dar, für die dringend ein politisches Signal seitens des Gesetzgebers gesendet werden sollte", fordert Töpper. Denn die Ballung von Energieinfrastrukturen führe derzeit dazu, dass die Bevölkerung auch gegenüber dem weiteren Zubau erneuerbarer Energien zunehmend kritisch eingestellt sei. Einzig verbindend sei ein breiter gesellschaftlicher Konsens zum Ausstieg aus Atomkraft und Kohleverstromung, aber auch die Beibehaltung des bisherigen Lebensstandards.

Landrat Töpper mahnt deshalb dringend eine Verbreiterung der Diskussionsgrundlagen an. "Nur wenn alle Alternativen gleichberechtigt genannt werden, ist eine breite gesellschaftliche Diskussion und Konsensfindung über die Notwendigkeit und Art der Belastungen vor Ort möglich", so der Tenor seiner Aussagen in dem Brief an Altmaier. Als Alternative zum Netzausbau nennt Töpper den vollständigen Verzicht auf neue Stromtrassen und stattdessen den Ausbau der erneuerbaren Energien vor Ort. "Im Rahmen einer Klarheit und Wahrheit wäre es durchaus möglich, der Bürgerschaft hier  die notwendige Anzahl von Windrädern oder die Fläche von Photovoltaik aufzuzeigen und die Diskussion damit zu versachlichen", so der Landrat.

 
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    Bitte informiert euch über die Fakten der Stromtrasse. Es geht allen etwas an und es gibt mehrere Gemeinden im Landkreis Schweinfurt die betroffen sind, nicht nur Bergrheinfeld.
    Ein so geplanter Netzausbau nicht notwendig.

    Zu den Kommentaren:
    Da die Briefwahlquote immens hoch ist und viele schon gewählt haben, wird es die Kommunalwahl nicht wirklich beeinflussen.
    Bei einem Stammtisch der Bürgerinitiative war der Gegenkandidat Herr Zachmann anwesend. Und alle die dort waren, konnten es nicht verstehen, wie man als Landratskandidat so uninformiert zu so einer Veranstaltung gehen kann. Er wusste nicht wie die Trassen verlaufen sollen. Und ja, er muss nicht alle Details wissen, aber er gab sich im Vorfeld nicht die Mühe die Trassenverläufe anzuschauen.
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  • J. H.
    Was für "Belastungen" durch eine unterirdische Stromtrasse sollen denn das sein wenn man mal vom Lärm in der Bauphase absieht? Elektrosmog vielleicht?

    Ja, das soll ganz schlimm sein.... Gleich mal mit dem Tablet googeln: .... Mensch, wieder kein gutes WLan hier bei mir. Meine 15 Geräte stören sich immer gegenseitig, dann noch die 5 Wlans auf gleicher Frequenz meiner Nachbarn, die ich hier habe... wenn ich kurz das DECT Telefon auschalte wird es vielleicht besser ...... Moment, ich hab's gleich ... nehm' ich halt die Mobilen Daten eines meiner 2 Handys ..... jetzt: da steht's ELEKTROSMOG ist gefährlich!!

    Daher: KEINEN ÜBERZOGENEN NETZAUSBAU!!!!! Wegen der Belastung!!!
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  • P. R.
    Lang genug hatte er Zeit... 10 Tage vor dem Wahltag klingt die ganze Geschichte für mich mehr nach Kalkül statt ernstgemeintem Vorhaben.
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  • F. R.
    Der Jurist Florian Töpper versteht entweder nichts von Landesplanung oder will mit populistischen Worten vor der Wahl bei den Bergrheinfeldern punkten.

    Töpper: "Der Landkreis Schweinfurt wehrt sich seit langem gegen den überzogenen Netzausbau, weil er bereits jetzt durch eine Vielzahl von Energie- und Verkehrsinfrastrukturen über Gebühr belastet ist. Allein im Gemeindegebiet Bergrheinfeld befindet sich eine überdurchschnittlich hohe Zahl von Hoch- und Höchstspannungsleitungsmasten."

    Will Landrat Töpper die Masten gleichmäßiger verteilen? Das führte zu noch mehr "Landschaftszerschneidung", die man durch "Trassenbündelung" vermeiden will. Kennt Landrat Töpper diese zwei Grundbegriffe der Landesplanung nicht?

    Töpper: "Vielzahl von Energie- und Verkehrsinfrastrukturen". Das sind A 70, A 71, Bahn, Straßen und Energieleitungen, die bei Bergrheinfeld kompakt zur SWer Großindustrie laufen. Ein Glück, dass die nicht aus allen Richtungen nach SW laufen. Töpper versteht seinen Landkreis nicht!
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