Revierleiter Harald Spiegel stellte dem Gemeinderat den Forstbetriebsplan 2021 vor. Obwohl es gefühlt in diesem Jahr viel geregnet habe, seit aus forsttechnischer Sicht der dritte Trockensommer im Serie zu verzeichnen gewesen. Meistens war der Niederschlag nur oberflächlich und sei eher verdunstet, als dass er in tiefere Schichten hätte vordringen können. Nicht einmal die flachwurzelnden Fichten hätten sich nennenswert erholen können. Für den Borkenkäfer waren das optimale Bedingungen, um sich weiter zu verbreiten.
Der dadurch bedingte Schadholzeinschlag hat viel Holz auf den Markt geworfen, was den Preis mächtig gedrückt hat. Von einst um die 100 Euro pro Festmeter (fm) sei der Preis auf um die 20 Euro abgesackt. Die bayerische Staatsforsten als größter staatlicher Forstbetrieb Mitteleuropas fuhr dadurch erstmals seit ihrem Bestehen ein Defizit ein und das gleich in Höhe von rund 80 Millionen Euro.
Auch in Stadtlauringen stellte durch Borkenkäferbefall geschlagenes Holz mit 64 Prozent den größten Teil des Gesamteinschlags. Immerhin scheinen durch gezielte Entholzung die Maßnahmen gegen den Schwammspinner gestoppt worden zu sein. Von den insgesamt 1 739 Festmetern geschlagenes Holz entfielen 1 116 fm auf Fichte, 277 fm auf Eichen und der Rest auf sonstige Hölzer. Damit wurde das 2010 festgelegte Soll von 2 400 fm zwar nicht erreicht, habe aufgrund der niedrigen Preise aber auch nicht oberste Priorität. Dies umso mehr, weil man in den bisherigen elf Betrachtungszeiträumen mit 24 072 fm relativ nahe an der Vorgabe von 26 400 fm liege.
7 650 neue Pflanzen im nächsten Jahr
Hinter dem Tonwerk wurde auf 0,5 Hektar Wiederaufforstung mit 1 725 Pflanzen betrieben. Dafür gab es 3 500 Euro an Förderung. Rund 2 000 Euro habe der dafür notwendige Schutzzaun gekostet. Im gesamten Reviergebiet wurden Jugendpflegemaßnahmen durchgeführt. Hoher Wildverbiss wurde in den Flurgebieten Lindach und Stündigshausen gesichtet.
Für 2021 sind Wiederaufforstungen auf insgesamt 3,5 Hektar an elf Standorten vorgesehen. Dabei sollen 7 650 Pflanzen gesetzt werden. Die Jugendpflegemaßnahmen werden ebenfalls fortgesetzt. Vor allem im Aspenbusch und im Reitberg setzt die Ahornrußrindenkrankheit den Bäumen zu. Wie Spiegel außerdem informierte, gab es für das Setzen von 107 Biotopenbäumen und 43 Tothölzer insgesamt 19 275 Euro an Fördergelder.
Schlechter Holzpreis wegen Borkenkäfer
Der neue Forstbetriebsplan sieht auf der Einnahmensseite 93 400 Euro vor und auf der Ausgabenseite 112 400 Euro. Das Defizit begründet sich im wesentlichen auf die schlechte Qualität des borkenkäfergeplagten Holzes und den daraus resultierenden schlechten Holzpreisen, führte der Revierleiter an. Gerade recht komme da die im jüngsten Konjunkturprogramm vorgesehene Bundeswaldprämie. Damit können einmalig 100 Euro pro Hektar zertifiziertem Wald beantragt werden, informierte Spiegel abschließend.