"Das Machbare jetzt tun!", lautet das Motto von "boden:ständig", einer Initiative der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung. Im Fokus steht der Boden- und Gewässerschutz. Martina Kamm-Hörner vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken und Reinhard Wesner und Jonas Preinl vom GEO-Team Bayreuth gaben dem Gemeinderat Üchtelhausen bei dessen öffentlicher Sitzung am Dienstag einen Überblick über das Projekt.
Start in der Gemeinde war am 1. Januar dieses Jahres. In Folge der Flurbegehung am 1. April wurde ein Bodenstammtisch ins Leben gerufen. Es zeige sich eine große Bereitschaft der Landwirtinnen und Landwirte, um landwirtschaftliche Verfahren zu entwickeln, die den Ackerbau und die gesamte Landschaft widerstandsfähiger gegen Dürren und Starkregen machen. Das Projektgebiet in der Gemeinde unterteilt sich in den Weipoltshäuser Dorfgraben mit rund 780 Hektar und den Üchtelhäuser Höllenbach mit rund 850 Hektar.
Über 40 Verbesserungsvorschläge wurden schon erarbeitet
Bereits über 40 Verbesserungsvorschläge wurden bislang erarbeitet, die als nächster Schritt zu einem ganzheitlichen Konzeptpaket zur Minderung der Erosions- und Wasserproblematik geschnürt werden sollen. Ein Zwischenbericht wird auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Nach der Priorisierung der Maßnahmen nach Bedeutung und Umsetzbarkeit, werden die ausgewählten Maßnahmen bis zur Genehmigung begleitet. Die Umsetzung muss von der Gemeinde separat beauftragt werden. Für diesen Zweck stehen Fördermittel von rund 50.000 Euro pro Maßnahme im Programm Flur-Natur bereit. Die Förderquote beträgt 85 Prozent. Alternativ können auch Ökopunkte für das Ökokonto der Gemeinde generiert werden.
Für den Einstieg in einen Entwicklungs- und Beteiligungsprozess für die Neugestaltung der Dorfmitte Hesselbach soll das Euerbacher Ingenieurbüro Krämer einen ersten Entwurf erstellen. Idealerweise soll das in einem förderfähigen Projekt enden. Wer aus dem Gemeinderat den Prozess verantwortlich begleitet, konnte bei der Ratssitzung nicht festgelegt werden. Auf Antrag von Gemeinderätin Lisa-Marie Schmitt wurde die Entscheidung zurückgestellt, weil zwei der Gemeinderatsmitglieder aus Hesselbach bei der Sitzung nicht anwesend waren.
Beschlossen wurde der Beitritt der Gemeinde zum Landschaftspflegeverband Landkreis Schweinfurt. Für die Gründung eines solchen Verbandes sprach sich der Gemeinderat bereits im März aus. Der Beitrag der teilnehmenden Gemeinden beträgt 55 Cent pro Einwohner.
Brennholzpreise werden deutlich ansteigen
Neu festgelegt wurden die Brennholzpreise für den in den nächsten Tagen startenden Verkauf aus dem Gemeindewald. Aufgrund der dynamischen Entwicklungen kommt es zu deutlichen Preissteigerungen. Die Gemeinde legt den Preis auf Grundlage der Empfehlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) fest.
Abgeschlossen werden konnte auch die Schließung eines öffentlich-rechtlichen Vertrags der Gemeinde Üchtelhausen und dem Landkreis Schweinfurt über unter anderem die Stellung eines Grundstücks sowie Personals zur Erfassung von Abfällen im Rahmen des Betriebs eines Wertstoffhofs auf dem Gebiet des geplanten Gewerbegebiets Zeller Berg.
Zum Abschluss der ersten Sitzung nach der Sommerpause verkündete Bürgermeister Johannes Grebner noch folgende Beschlüsse aus vorangegangenen nichtöffentlichen Sitzungen der Gemeinde: Der Kindergarten Ebertshausen wurde von der Gemeinde gekauft und eine Planung für einen neuen Standort an der Neuen Mitte wurde in Auftrag gegeben. Die Planung für die Erneuerung des Gemeindehauses Madenhausen ist an Hatwieger Beraten + Planen vergeben worden. Das Ingenieurbüro ProTerra wurde mit der Erarbeitung von wasserrechtlichen Antragsunterlagen für die Mischwasserbehandlung der an die Stadtentwässerung Schweinfurt angeschlossenen Ortsteile beauftragt. Beigetreten ist die Gemeinde (nach dem Bürgerentscheid) dem Flächenpooling zur geplanten Errichtung von Windkraftanlagen.