
Auf Wiesen und Weiden fühlt sich der Maulwurf wohl. Dort findet er gute Böden, viel zu Fressen und vor allem Ruhe. Manchmal sind Maulwürfe auch im Garten anzutreffen.
„Viele Gartenbesitzer stören sich an den Haufen. Dabei sind diese nur Zeichen einer wichtigen unterirdischen und ökologischen Tätigkeit“, verteidigt Edo Günther vom Bund Naturschutz (BN) Schweinfurt den Maulwurf in einer Pressemitteilung. Im Gegenteil: Er lockere die Erde, sorge für eine gute Durchlüftung des Bodens und fresse ausschließlich tierische Kost.
In der weißen Winterlandschaft fallen die dunklen Maulwurfshügel besonders auf. Der Bund Naturschutz erklärt, warum das so ist und was den gesetzlich geschützten Maulwurf einzigartig macht: "Der scheue Insektenfresser lebt den größten Teil seines Lebens unter der Erde, genauso wie seine Beute. Er frisst Regenwürmer, Engerlinge und andere Käferlarven. Schnecken findet er auch nicht verkehrt. Seine Nahrungstiere lokalisiert der Maulwurf mit Hilfe des Gehörs und seiner Rüsselnase, die mit vielen Nervenzellen und Tasthaaren ausgestattet ist. Er ist auch nicht völlig blind, seine Augen sind nur verkümmert. Doch seine Ohren sind ungewöhnlich scharf, und er spürt das leiseste Zittern des Bodens."
„Gefressen wird rund um die Uhr, denn der Grundumsatz des Maulwurfs ist sehr hoch. So benötigen die Tiere eine tägliche Nahrungsmenge, die etwa 85% ihres Körpergewichtes entspricht“, erklärt Erich Rößner, zweiter BN-Kreisvorsitzender.
Leben im Untergrund
Der Maulwurf sei vollkommen auf das Leben unter der Erde angepasst, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Sein 13 bis 15 Zentimeter langer Körper sei geformt wie eine kleine Walze. So passe er ideal durch die Gänge, die er mit seinen großen, seitlich ausgerichteten Grabschaufeln grabe. Dabei buddele sich der Maulwurf erst vorwärts, dann drehe er sich um und schiebe mit seinem Kopf die überflüssige Erde hinaus an die Oberfläche.
"Durch seine starken Muskeln im Schulterbereich kann er 20-mal so viel Erde bewegen, wie er selbst wiegt. Das weit verzweigte Tunnelsystem besteht aus Gängen, Vorratskammer und Wohnkessel. Die meisten Jagdstrecken befinden sich dicht unter der Oberfläche, wo er seine Beute findet", Schreibt der BN: „Im Winter müssen die Gänge wegen des Frostes tiefer gelegt werden, bis zu 60 Zentimeter in die Erde gräbt er dann. In Ausnahmefälle sogar bis zu einem Meter. Dabei gilt: Je tiefer er buddelt, umso mehr Erde muss an die Oberfläche geschaufelt werden. Daher gibt es im Winter und Frühling mehr Maulwurfshügel als im Sommer“, weiß Rößner.
Sehr spannend sei auch die Tatsache, dass Maulwürfe unter der Erde mit wenig Sauerstoff und einer hohen Kohlendioxid-Konzentration zurechtkommen müssen. Das schaffe er aber ohne Probleme, denn das Blut des Maulwurfs enthalte viel Hämoglobin, das ihm helfe, verbrauchte Luft nochmals zu nutzen. „Dennoch können mehr Tunnelausgänge auch der Belüftung dienen“, so Rößner.
Geschützte Gartenhelfer
„Maulwürfe buddeln nicht nur den Garten um, sondern sind auch hervorragende Vertilger von Pflanzenschädlingen. Durch ihre grabende Tätigkeit wird der Boden gelockert und besser durchlüftet, wovon viele andere Arten, wie Erdhummeln oder Kröten profitieren“, erklärt Erich Rößner. Auf diese Weise könne der Boden mehr Regenwasser aufnehmen, was den Gartenpflanzen zugutekomme. Die ausgeworfene lockere Erde der Maulwurfhügel könne dann wieder im Blumenbeet verwendet werden.
Leider seien Maulwürfe laut BN durch die Zerstörung von Lebensräumen, den Rückgang der Insektenvielfalt und die zunehmende Flächenversiegelung gefährdet. Als besonders geschützte Tierart dürfen sie laut Bundesnaturschutzgesetz nicht gefangen, verletzt und getötet werden.