Eicher, Fendt, Lanz, Deutz, Hanomag, Porsche, Hürlimann, Güldner, MAN, Holder, McCormick oder David Brown. All diese Traktorenmarken und noch andere konnten auch in diesem Jahr wieder beim elften Oldtimer-Traktortreffen in Wiebelsberg bewundert werden. Stolz herausgeputzt mit Blumenschmuck und Fahnen, ausgestattet mit liebenswerten Details oder ganz mit der Patina des Alters versehen, standen die zum Teil sehr betagten Helden der Ackerfurche rund um das Festgelände aufgereiht in langen Reihen an denen den ganzen Tag über die Schlepperfreunde aus nah und fern entlang flanierten.
Doch in diesem Jahr hatte sich unter die 146 ausgestellten Landmaschinen auch eine besondere Rarität gemischt. Nämlich eine russische Kirovets K-700A aus dem Jahre 1977, umgangssprachlich auch Kasimir genannt. Mit seiner beeindruckenden Größe, einer Leistung von 220 PS und einem V8 Dieselmotor lockte der senffarbene Traktor viele Interessierte an, die auch gerne nach dem Öffnen der Motorhaube einen Blick ins Innenleben der Maschine warfen, die ursprünglich für den Einsatz in Kolchosen entwickelt worden war.
Schaulustige beim Parcours
Nach der Stärkung mit kulinarischen Köstlichkeiten wie Schäufele mit hausgemachten Wirsinggemüse, frischen Salaten und selbstgemachten Kuchen stand für einige Besucher wieder der Traktor-Geschicklichkeitsparcours auf dem Programm. Natürlich hatten sich die Veranstalter, die "Schlepperfreunde Altlandkreis Geo" auch in diesem Jahr wieder neue Herausforderungen ausgedacht, die nicht nur die Geschicklichkeit auf dem Dieselross forderte, sondern auch ein gutes Augenmaß beim Fahren. Viele Schaulustige ließen es sich daher nicht entgehen, den insgesamt 20 Teilnehmern beim Bewältigen der verschiedenen Aufgaben zuzusehen.
Diese zeigten dann auch ihr Geschick beim passgenauen Abstellen der Vorder- und Hinterräder ihres Traktors auf den ausgelegten Holzstämme. Viel Finger- bzw. Fußspitzengefühl beim Fahren wurde benötigt, um den, mit Wasser gefüllten Becher ohne Flüssigkeitsverlust über den bereitgelegten Hinternissparcours zu balancieren. Und als dritte Aufgabe mussten die Teilnehmer ihr Fahrzeug in einem, von der Jury zuvor festgelegten Abstand, von einer Messstange entfernt abstellen. Jeder Zentimeter zu nah oder zu weit weg wurde mit einem Strafpunkt geahndet.
Modelltraktoren als Preis
Auf jeden Fall ein optisches Highlight des Wettbewerbs war die Teilnahme von Marktgemeindeweinprinzessin Franziska Baumann, die als Beifahrerin mit auf dem Parcours unterwegs war. Moderator Thomas Brandl von den Traktorfreunden ließ sie dann natürlich nicht vom roten Porsche Diesel Traktor absteigen, ohne um einige Grußworte an die Gäste zu bitten.
Als Preise winkten den drei Erstplazierten neben Schiefertafeln mit Gravur unter anderem auch Essensgutscheine und Modelltraktoren.
Ganz im Sinne des diesjährigen Mottos "Standmotoren" gab es auch davon interessante Exemplare zu bewundern. Einige der Maschinen, die ab 1900 zum Antreiben benutzt wurden, konnte man sogar in Aktion erleben. Ausgestellt waren dort unter anderem ein Deutz Verdampfer auf dem Jahr 1937, ein Stromgenerator der Marke "Eigenbau” aus dem Jahre 1940 oder ein Güldner Farymann aus den 1950er-Jahren.
Ausfahrt am Nachmittag
Immer wieder fasziniert sind die Zuschauer vom Ritual des Vorglühens der Lanz-Traktoren. So auch wieder diesmal, als zwei von ihnen gleichzeitig gestartet wurden.
Die kleinsten Gäste konnten sich wieder am Schminktisch fantasievolle Gesichter malen lassen oder an der Losbude ihr Glück versuchen. Besonders viel Spaß hatten die Kids natürlich als Beifahrer auf den echten Traktoren, wenn am späteren Nachmittag zur traditionellen Ausfahrt aufgerufen wurde. Angeführt von der Weinprinzessin Franziska Baumann, diesmal auf einem David Brown Traktor, fuhr der Tross in Richtung Düttingsfeld los und weiter nach Mutzenroth. Über die Weinberge ging es schließlich wieder zurück zum Festgelände, wo die laue Sommernacht zum Feierabendschoppen einlud.