Eine tolle Location, elf ausgewählte Bands mit feiner Blasmusik aller Stilrichtungen und eine fröhliche und friedliche Stimmung kennzeichneten das erste unterfränkische Blasmusikfestival in Sennfeld. So wunderbar die Atmosphäre und die Musik auf dem Sport- und Freizeitgelände auch waren, das "Horch amal" hätte mehr Besucher verdient.
Zu ihrem 25-jährigen Bestehen, das eigentlich schon 2021 war, hatte die Trachtenkapelle "Die jungen Sennfelder" etwas Besonderes geplant. Ein dreitägiges Treffen von Blasmusikbands aus der Region und aus ganz Deutschland sollte es geben. Weil die Sennfelder Musikanten selbst gerne solche Festivals besuchen und die Atmosphäre genießen - die Musik unter freiem Himmel, das Fachsimpeln mit Gleichgesinnten und natürlich das Feiern - wollten sie selbst zu ihrem Jubiläum so einen Event veranstalten.
Foodtrucks und ein Wein- und Bierland
Die Gemeinde stellte das Sport- und Freizeitgelände zur Verfügung, das mit seinen hohen Bäumen rund um die Freifläche Schatten bot. Allerdings: Zelten, wie bei mehrtägigen Festivals üblich, war dort nicht möglich. Denn das Gelände liegt im Bereich des Wasserschutzgebiets der Stadt Schweinfurt.
Mobile Foodtrucks sowie Wein- und Bierland, die Musikgruppen und das ganze Equipment hatten "Die Jungen Sennfelder", eine Abteilung des Trachtenvereins, organisiert und aufgebaut. Entsprechend stolz zeigten sich bei der offiziellen Eröffnung am Freitag der Trachtenvereinsvorsitzende Helmut Büschel, Sennfelds Bürgermeister Oliver Schulze, die stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann und der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbunds, Peter Geb, auf die ehrenamtlichen Organisatoren.
Extra eine Woche Urlaub für die Großveranstaltung genommen
Die Gemeinde hatte auch praktisch und der Landkreis Schweinfurt finanziell – wie etliche weitere Sponsoren – das "Horch amal" unterstützt. "Die Jungen Sennfelder" hatten als "super Team", wie von allen Seiten gelobt wurde, unter der Führung von Michael Gropp, Stefan Schenk und Alexander Wüst extra eine Woche Urlaub genommen, um das große Event zu stemmen.
Originelle Gruppen machten an den drei Tagen Musik. Da waren die jungen Percussionisten von "KissPercussiva", die sogar mit Tretleitern für Rhythmus sorgten. Das Tuba-Trio "21meter60" beeindruckte mit virtuoser Musik aus 500 Jahren, von Monteverdi bis Sting. Und natürlich mit seinem Namen, der die Summe der Längen der Luftsäulen bedeutet, die die drei Musiker zum Schwingen bringen. An den Abenden sorgten die "Blechstreet Boys", die "Jack Russel's Halsbänd" und "BrassBrutal" für fröhliche Feierstimmung, bei der vor der Bühne auch viel getanzt wurde.
Ob es eine Wiederholung gibt, wird noch entschieden
Die "Hergolshäuser Musikanten" als dreifacher Europameister der böhmisch-mährischen Blasmusik, waren am Samstag ein Highlight. In den Umbaupausen sorgten die umherziehenden "Eurumer Banditen" im Publikum für richtig gute Laune.
Am Freitag genossen etwa 500 Besucher das Festival, am Samstag etwa 800, sagte Mitorganisator Stefan Schenk. Das Riesengelände hätte allerdings leicht 2000 Personen aufnehmen können. Ob es eine Wiederholung von "Horch amal" gibt, werde noch entschieden, meinte Schenk. Das Publikum und die Bands waren jedenfalls eindeutig dafür.