
Der Gedenktag war ein guter Grund, für Bischof Franz Jung mit 250 Gästen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft einen Gottesdienst in der neuen St.-Anton-Kirche zu feiern und ehrenamtlich Engagierte zu würdigen.
Vinzenz von Paul ist ein Heiliger der katholischen Kirche, der im 17. Jahrhundert lebte. Als Priester in Paris erkannte er angesichts des ihn dort umgebenden menschlichen Leids die Aufgabe seines Lebens: den Armen und Kranken zu helfen. Er gilt mit seinem Engagement für ausgegrenzte Menschen als Begründer der modernen Caritas. Der Patron des Caritasverbandes im Bistum Würzburg ist der Namensgeber eines Preises, den die Organisation seit 2006 verleiht. Er geht an Projekte, Initiativen, Gruppen oder Einzelpersonen, deren ehrenamtliches, soziales Engagement als beispielhaft anzusehen und zu würdigen ist.
Drei Projekte ausgezeichnet
In diesem Jahr wurden gleich drei Projekte mit einem Betrag von jeweils 2000 Euro ausgezeichnet. Einer der Preisträger ist ein ökumenisch betriebenes Projekt, dass es in Schweinfurt bereits seit 1926 gibt: Die Bahnhofsmission. Die dort hauptberuflich und vor allem ehrenamtlich Engagierten kümmern sich nicht nur um die Reisenden, sondern um alle Menschen, die sich in einer Notlage befinden und an die Helfer wenden. Dabei passt man sich immer wieder zeitaktuellen Erfordernissen und Bedarfen an. Dazu zählt eine Reisebegleitung im Nahverkehr zum Beispiel für allein reisende Kinder.
Die Jury würdigte ebenfalls die "Kümmerer", ein Caritas-Projekt aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, das dabei hilft, Flüchtlingen aus der Ukraine einen guten Start in Unterfranken zu ermöglichen. Als Einzelperson erhielt Sigmar Stumpf aus Würzburg Urkunde und Scheck aus den Händen des Bischofs. Er hat sich jahrzehntelang in der dortigen St. Barbara Gemeinde im Bereich der Kitas engagiert.
"Das machen wir gemeinsam"
Das Jahresmotto des Caritasverbandes "Das machen wir gemeinsam" gelte für haupt- und ehrenamtliches Engagement auf den unterschiedlichen Ebenen, hatte Bischof Franz Jung zuvor in seiner Predigt betont. Wolle man nicht von oben herab helfen, sondern die Ressourcen der hilfsbedürftigen Menschen wertschätzen und aktivieren, so müsse man diese mit einbeziehen. Sie seien für die Caritas gleichberechtigte Partner in einem konstruktiven Dialog. Gemeinsame Netzwerke zu knüpfen, sei das Gebot der Stunde. "Das wird in diesem Haus St. Anton deutlich, in dem Pastoral und Caritas unter einem Dach versammelt sind", würdigte der Würzburger Oberhirte das Schweinfurter Modell der "Casa Vielfalt".


