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Oberschwarzach
Bischof Franz Jung pflanzte eine "Bischofsmütze" am Erich-Kästner-Kinderdorf in Oberschwarzach
"Streuobst für alle" heißt eine Aktion der der Bayerischen Staatsregierung. In Unterfranken sind bereits für 11.685 Bäume Förderanträge eingegangen.
Behördenleiter Jürgen Eisentraut pflanzt mit Bischof Franz Jung einen Obstbaum. Alfons Weiglein (Mitte) von der Baumschule in Geesdorf unterstützte die beiden.
Foto: René Ruprecht | Behördenleiter Jürgen Eisentraut pflanzt mit Bischof Franz Jung einen Obstbaum. Alfons Weiglein (Mitte) von der Baumschule in Geesdorf unterstützte die beiden.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 30.09.2023 02:59 Uhr

Bei diesem Anlass griff Würzburgs Bischof Franz Jung gerne zur Schaufel: Im Rahmen der Aktion "Streuobst für alle" der Bayerischen Staatsregierung pflanzte der Gottesmann gemeinsam mit Jürgen Eisentraut, Chef des Amt für Ländliche Entwicklung in Unterfranken, einen besonderen Apfelbaum, nämlich einen der Sorte "Bischofsmütze."

Das Bäumchen wird künftig auf dem Gelände der Wiesenmühle in Oberschwarzach wachsen. Die Mühle am Ortsrand gehört zum dort beheimateten Erich-Kästner-Kinderdorf.

Eifrig schaufelten der Kirchenmann und der Behördenleiter Erde in das auf einer Wiese oberhalb der Mühle ausgehobene Pflanzloch. Dort, auf dem herrlichen, insgesamt drei Hektar großen Gelände, soll der der vier Jahre alte Baum künftig wachsen und Früchte tragen. Alfons Weiglein von der Baumschule in Geesdorf unterstützte die beiden.

50 Obstbäume sollen gepflanzt werden

In der Wiesenmühle ist eine heilpädagogische Kindergruppe des Kinderdorfs, in der sieben Kinder und Jugendliche leben. Insgesamt sind 40 Heranwachsende in den Häusern der Einrichtung. Deren "Hausvater" Johannes Kestler hatte den Antrag beim Amt gestellt, auf seinem Grund gleich 50 Obstbäume zu pflanzen. 50 deswegen, weil das Kinderdorf im nächsten Jahr sein 50-jähriges Bestehen begeht. Werner Kinkel, Vater der Autorin Tanja Kinkel und großer Förderer der Einrichtung, hatte die Idee dazu.

Das rief das Amt für Ländliche Entwicklung auf den Plan. Symbolisch wurde nun der erste Baum auch im Beisein von Schweinfurts Landrat Florian Töpper und Oberschwarzachs Bürgermeister Manfred Schötz gesetzt. Behördenleiter Eisentraut hatte außerdem den Förderbescheid für die weiteren Bäume mit dabei.

Zunächst hatte Stefanie Peschel vom Team des Kinderdorfs die Gäste kurz begrüßt. Sie ist Leiterin des "Schulchens", einer Heim-internen Förderschule. Die Pädagogin stellte das Nachhaltige der Apfelbäume gerade für die Kinder und Jugendlichen hier heraus. "Vielen Dank, dass sie an uns gedacht haben."

Bischof Franz Jung zeigte sich vom Kinderdorf und der Umgebung wie auch vom Anlass angetan. Zunächst habe er sich über die Einladung etwas gewundert, auch weil er die Einrichtung bis dahin nicht gekannt habe. Der Gottesmann wusste im Vorfeld einiges über die Sorte Bischofsmütze, eine alte Most-und Backsorte, die gut lagerfähig ist.

Bischof: "Ein schönes Symbol und immer ein Akt der Hoffnung"

Jung zog manche Parallelen zwischen dem Kinderdorf und den Obstbäumen, die dort nun gepflanzt werden. So sei eine Streuobstwiese keine Plantage, die Gewinn erwirtschafte. Jeder einzelne Baum könne und solle sich dort entfalten und wachsen. Ähnlich sei es bei Kindern und Bewohnern des Kinderdorfs. Die Wurzel sei "das A und O", und gebe Halt. Fehle das beim Menschen, komme man ins Rutschen. Einen Baum zu pflanzen sei "ein schönes Symbol und immer ein Akt der Hoffnung."

Amtsleiter Jürgen Eisentraut hatte zunächst einen Überblick über das Förderprogramm "Streuobst für alle" der Bayerischen Staatsregierung gegeben. Ein Jahr nach dem Start zog Eisentraut eine erste Bilanz für Unterfranken. In Unterfranken seien über das Programm bereits für 11.685 Bäume Förderanträge eingegangen. In Bayern sollen bis 2035 eine Million weitere Streuobstbäume gepflanzt werden. Aus vielen Gründen seien diese Wiesen wichtig für die Biodiversität und das Klima.

Gefördert würden neben Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche auch andere Sorten wie Quitte, Walnuss, oder Wildobstarten. Pro Baum betrage die Unterstützung bis zu 45 Euro, Mindestanzahl sei zehn, Höchstzahl 100 Bäume. Die Anträge könnten von Kommunen, Verbänden und Vereinen gestellt werden.

 
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