
Steigende Preise und die Inflation setzen auch jungen Unternehmen in der Region Schweinfurt zu. Eine kluge Preiskalkulation zu finden, die gestiegene Kosten etwa bei Diesel oder Personal weitergibt, aber den Kunden nicht vergrätzt, sei ein Balanceakt, hieß es beim Netzwerktreffen von Gründen@Schweinfurt, dem Gründernetzwerk für die Region Main-Rhön. Benedikt Böhm und Eva Schmidt waren auf ihrem Siebenäckerhof in Niederwerrn diesmal der Gastgeber.
Bei Gemüse sei ein höherer Preis leichter zu vermitteln als bei Eiern, wo die Verbraucher preissensibler seien, berichteten laut Pressemitteilung die Jungunternehmer, die 2020 ihren Hofladen mit einer Crowdfundingcampagne ins Leben gerufen haben. Aktuell kann man rund um die Uhr Kartoffeln und frische Eier erwerben, die in einem Kühlschrank im Außenbereich lagern. Demnächst soll er durch einen Automaten ersetzt werden. Da die Einkaufspreise für Futter für die 120 Bio-Hühner um rund 50 Prozent gestiegen seien, sei es "eine große Herausforderung, die Preise zu halten", sagen die beiden Jungunternehmer. Der Landmaschinenverkäufer und die Lehrerin versuchen, mit Hoffesten oder Brotbackkursen die Kunden zu binden.
"Eine Webseite erhöht die eigene Sichtbarkeit und bringt so indirekt neue Kunden", erläuterte Markus Keller, der zusammen mit seinem Geschäftspartner Thomas Helfrich Firmen bei ihrer Präsentation im Netz unterstützt. In der Region gäbe es gerade bei kleinen Unternehmen noch viel Potential für ihr Auftreten im Netz. Der Biobauernhof Siebenäcker, der sich dieses Jahr um einen Obstgartenbetrieb vergrößern will, hat derzeit noch keine eigene Homepage.
Die anwesenden Unternehmer diskutierten im Anschluss laut Pressemitteilung über effektive Werbemaßnahmen im Netz. Netzwerkleiter Christopher Richter sei erfreut gewesen, dass erstmals wieder ein Gründertreffen ohne strenges Hygienekonzept stattfinden konnte. Das nächste Netzwerktreffen ist für den 8. August im Café Simply Life geplant.