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GEROLZHOFEN
Bildstock ist fast 400 Jahre alt
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 11.02.2017 03:31 Uhr

Das Rätsel um den umgefahrenen Bildstock in der Hörnau am Zusammenfluss von Volkach und Silberbach ist geklärt. Einmal mehr war es der ehemalige Kreisheimatpfleger Longin Mößlein, der Licht in die Angelegenheit brachte.

Nach Mößleins Befund handelt es sich bei dem Bildstock um ein sehr altes Flurdenkmal. Auf der Rückseite steht die Inschrift „Gertavt Schmitin Nicvlavs Schmit 1619“ (Gertraud und Nikolaus Schmit 1619). Der Bildstock ist also fast 400 Jahre alt.

Nur der quadratische Sockel ist jüngeren Datums. Er trägt die Inschrift „Renoviert und Wiederaufgestellt nach der Flurbereinigung 1955 – 1975“.

Auf der Abdeckplatte auf dem Sockel steht eine leicht gebauchte Rundsäule mit ornamentiertem Rechteckfuß. Das Säulenende läuft von rund in eckig aus und hat Ösen an den Enden. Durch diese Ösen verläuft ein Fruchtgehänge mit einer stilisierten Rose in jedem Gehänge.

Der Aufsatz ist 64 Zentimeter hoch, 41 Zentimeter breit und 23 Zentimeter tief. Er trägt vorne ein Relief mit der Kreuzigung Jesu. Der Corpus trägt einen waagrechten Lendenschurz.

Bekrönt wird der Aufsatz von einem Kreuz mit gepunkteten Kleeblattenden. Auf der Vorderseite sind die Buchstaben INRI (Latein: Jesus, Nazareth, Rex, Judäorum, Deutsch: Jesus von Nazareth, König der Juden) eingeschlagen. Auf der Rückseite findet sich ein kleines Kreuz.

An den Seiten des Aufsatzes sind die Namenspatrone der beiden Stifter zu sehen. Bei Gertrud ist sich Longin Mößlein nicht ganz sicher. Es könnte sich um die heilige Gertrud von Helfta handeln, die auf ihr geöffnetes Herz zeigt, in dem ein Jesus-Köpfchen zum Vorschein kommt. Es könnte sich aber auch um Gertrud von Nivelles handeln, die Patronin der Feld- und Gartenfrüchte, mit einem Buch in ihren vor dem Bauch gehaltenen Händen. Die fortgeschrittene Verwitterung des Steins lässt keine eindeutige Aussage mehr zu.

Sicher ist sich Mößlein dagegen beim heiligen Nikolaus von Flüe, der als Bruder Klaus das Evangelium mit der rechten Hand vor die Brust hält.

Wie berichtet, war der Bildstock im Sommer 2016 von einem Auto umgefahren worden und zerbrach dabei in mehrere Teile. Jetzt ist er beim Restaurator.

 
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