Vor zwei Jahren öffnete das Silvana Freizeitbad nach dem Ende der Freibadsaison für die Menschen zum ersten Mal seine Pforten für deren vierbeinigen Begleiter, bevor das Wasser aus den Becken abgelassen und diese winterfest gemacht wurden. Mittlerweile hat sich der Dog Day, wie er neudeutsch betitelt wird, etabliert und bringt – wie am Sonntag bei herrlichem Spätsommerwetter –offenbar Herrchen, Frauchen und Vierbeiner eine ganze Menge Spaß.
Schon vom Parkplatz am TG-Gelände ist das laute und vielstimmige Bellen aus dem Bad zu hören. Wen das wunderte, der bekam Aufklärung durch einen nicht enden wollenden Treck an Menschen, die keine Sporttasche mit Schwimmsachen und Handtüchern, sondern ihren Hund an der Leine hatten und gen Silvana den Berg hochliefen.
Hatte man mal die steilen Treppen zum Haupteingang – meist mit dem Hund im Arm, der solche Stufen oft nicht schafft – hinter sich, stand dem Badevergnügen nichts mehr im Wege. "Ja, was soll man sagen, sind halt Wasserhunde", erklärt ein Hundebesitzer grinsend, als sein schwarzer Labrador zum zehnten Mal mit Anlauf und Karacho und viel Plitsch und Platsch seinem Ball hinterher ins Becken stürmt.
Zimperlich darf man ohnehin nicht sein, wenn man mit Hunden ins Wasser geht. Nicht nur die Labradore und Retriever haben da ihren Spaß, selbst Dackel, Pudel, Spitz oder Bulldogge trauen sich ins doch schon recht kühle Nass. Und wenn man den Ball, den Stock, den Gummiring oder die am Eingang ausgegebene Quietschente wieder zu Herrchen und Frauchen zurückgebracht hat, bekommt man natürlich ein Tätscheln auf den Kopf und der Mensch zum Dank eine nasse Hose, wenn sich der Hund trocken schüttelt.
Ein Schauspiel auch die große Rutsche. "Wuff, wuff", sprach's der Hund oben stehend, auf Frauchen schauend, die, den Ball in der einen und das Handy in der anderen Hand, den Vierbeiner die wässrige Rutsche hinab schickt und sich freut, wenn der Wauwau wieder mit Ball im Maul die Treppe hochkommt zur nächsten Runde.
So manches Mal kann man als Hund auch ein wenig die Orientierung verlieren, wo denn das eigene Spielzeug schwimmt, zumal so viele vierbeinige Kollegen neben einem im Wasser sind. Dann helfen Frauchen und Herrchen mit vereinten Kräften, mit Armen und Händen wedelnd und deutend, dabei rufend "weiter, weiter, hol es, weiter schwimmen". Der Labrador verstand am Ende, was sie wollten.
Der Erlös des Dog Day wird von den Stadtwerken an das Schwebheimer Tierheim gespendet. Die Wauwaus mussten also drei Euro zahlen, die Menschen nur 1,50 Euro – sie durften ja auch nicht baden. Das geht im Freibad nun ohnehin nicht mehr, da die Saison vorbei ist. Das Hallenbad öffnet nach dem Ende der jährlichen Revision ab dem 23. September zu den gewohnten Öffnungszeiten. Die Kelo-Sauna, Liegewiese, Tauchbecken außen und das Ruhehaus sind eine Woche länger gesperrt und öffnen erst am 28. September wieder.