Über 500 Besucher strömten in die Kulturhalle. Aber nicht ein gefeierter Star oder ein bekanntes Orchester standen dort auf der Bühne, sondern eine erst seit kurzem zusammengewürfelte Gruppe Jugendlicher. Was diese ihrem Publikum boten, war beeindruckend.
Rund 70 junge Menschen führten das Musical "Isaak – so sehr geliebt" auf und bewiesen dabei ihre Talente als Musiker, Sänger, Tänzer, Schauspieler und Comedians. Mit Leichtigkeit gelang es ihnen, den Funken der Begeisterung schon beim ersten Lied auf ihr Publikum überspringen zu lassen. Erzählt wird die Geschichte des Stammvaters der Israeliten Abraham, eingebettet in seine dreitägige Reise mit seinem Sohn Issak zum Berg Morija, wo er auf Gottes Befehl hin den einzigen heißgeliebten Sohn opfern soll.
1000 ehrenamtliche Mitarbeiter im Einsatz
Die christliche Gemeinde Schweinfurt, eine freikirchliche Vereinigung, hatte den Musicalveranstalter Adonia eingeladen. Seit 2001 inszeniert Adonia Musicals mit Kindern und Jugendlichen. Sie sollen "ihren Platz auf der großen Bühne des Lebens finden, Fähigkeiten sinnvoll einbringen, Begeisterung mit Freunden teilen, Leidenschaft leben", so das Motto der Musicalveranstalter. Nach diesem Abend kann man nur sagen: Ziel erreicht. Inzwischen sind 60 regionale Adonia-Projektchöre mit 4000 Kindern und Jugendlichen unter der Leitung von 1000 ehrenamtlichen Mitarbeitern, Betreuern und Musikern im Einsatz.
In einem Musicalcamp haben sich die Jugendlichen auf ihren Auftritt vorbereitet. In nur vier Probetagen schafften es die zwischen zwölf und 19 Jahren alten jungen Christen, das Musical einzuüben. Bis auf die beiden Hauptrollen wusste noch eine Woche vor dem ersten Auftritt keiner von ihnen, was auf ihn zukommt und in welche Rolle er schlüpfen wird. Aber mit jugendlicher Leichtigkeit bewältigten alle den Auftritt bravourös. So mitreißend kann biblische Verkündigung im 21. Jahrhundert aussehen.
Schattenspiel und Lach-Flash
Bewegend gespielt war die Verzweiflung Abrahams. Als er seinen Sohn in den Schlaf singt, singt das Publikum bei dem Lied "Weißt du wie viel Sternlein stehen" mit und zaubert mit Handylampen einen Sternenhimmel in die Halle. Vieles wurde ins Hier und Heute übersetzt. So wurde der Weg zum Berg Morija zur "quality time" für Vater und Sohn und das Kamel Kasimir durch ein Fahrrad ersetzt, das es damals noch gar nicht gab. Immer wieder gab es deshalb Grund zum Lachen. Kein Wunder, heißt Isaak doch übersetzt "Lachen". Und so wurde nicht nur ein Schattenspiel, sondern auch ein Lach-Flash in die Aufführung eingebaut.
Hagar wurde als Leihmutter und Abraham als Wirtschaftsflüchtling dargestellt. Gewisse Herausforderungen der Menschheitsgeschichte sind eben schon uralt. In den Liedern wurden diese Menschheitsfragen aufgegriffen. Band und Chor erreichten mit ihren Melodien direkt die Herzen des Publikums. Der Blick in strahlende Gesichter tat ein Übriges, um der biblischen Botschaft von der unverbrüchlichen Liebe Gottes zu den Menschen Nachdruck zu verleihen. Das Publikum dankte mit stehenden Ovationen.