Das Schaeffler-Management arbeitet seit Jahren an einem neuen Logistikkonzept. Mit mehreren Distributionszentren sollen die Industriekunden schneller und zuverlässiger beliefert werden. Schweinfurt ist als Standort für das „Europäische Distributions-Zentrum“ (EDZ) Mitte im Gespräch.
Seit Montag laufen Gespräche einer Tarifkommission, die die IGM-Mitglieder im derzeitigen Lager- und Verteilzentrum in Schweinfurt nach Abteilungsversammlungen gewählt haben (wir berichteten). Ziel ist, den rund 300 Mitarbeitern im neuen EDZ Mitte mit angeblich 500 Beschäftigten die Weiterbeschäftigung nach den Tarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie anzubieten. Im Speditionstarif gibt es weniger.
Gegenüber dieser Zeitung äußerte sich der Gesamtbetriebsratschef Norbert Lenhard in seiner Funktion als Mitglied der gewerkschaftlich Tarifkommission letzte Woche so: „Wenn es gelingt, das EDZ Mitte nach Schweinfurt zu holen, stärken wir das Werk und gewinnen neue Arbeitsplätze“. Weil fürs Logistikzentrum bis zuletzt die Conn Barracks im Gespräch waren, jetzt aber angeblich wieder der städtische Industriepark in Frage kommt, fragte Lenhard am Dienstag – nun als Stadtrat der SPD – den OB konkret zu seiner Einschätzung der Chancen einer solchen Industrieansiedlung. Sebastian Remelé sagte im öffentlichen Teil nichts. Er schweige zum Thema, weil das so vereinbart sei.
Nichtöffentlich soll darüber aber doch gesprochen worden sein. Eine gewisse Rolle spielten dabei die Ansiedlungspläne einer Firma aus der Baubranche im Maintal. Sie erhält ein Areal auf der Ostseite des Kreisels. Ursprünglich war ein Standort im Westen vorgesehen, den man damit möglicherweise für das Schaeffler-Logistikzentrum frei hält. Dass das Maintal als Standort durchaus wieder im Gespräch ist, bestätigte letzte Woche ein Sprecher von Schaeffler.