Im Zweifel für den Angeklagten. Dieser Grundsatz ist eine der größten Errungenschaften aufgeklärter Gesellschaften. Deshalb schwebt dieser Satz auch immer in Lebensgefahr, wenn Populisten und ideologische Eiferer mit den Ängsten der Menschen spielen. Arthur Miller machte mit seinem Stück „Hexenjagd“ in den 1950er Jahren darauf aufmerksam. Als US-Senator McCarthy in der Ära des Kalten Kriegs Jagd auf Kommunisten in den USA machte, erinnerte der Schriftsteller an eine Welle von Hinrichtungen in Salem, Massachusetts im Jahre 1692. Damals wurden Menschen zum Tode verurteilt, die mit dem Teufel im Bunde gestanden haben sollen. In Arthur Millers Schauspiel rächt sich ein Mädchen an einem Bauern, mit dem sie ihr erstes Verhältnis hatte. Der beleidigte Teenager und seine Freundin lügen sich in einen Racherausch hinein und aus einem kleinen Shitstorm, wie man heute sagen würde, wird tödlicher Ernst für Unschuldige. Gezeigt wird das Stück am Donnerstag, 6. Februar, um 19.30 Uhr im Theater im Gemeindehaus.