Plastikverpackungen im Supermarkt sind in aller Munde – die eingepackte Paprika, die mit Kunststoff umhüllten Bananen. Das Thema Plastik ist spätestens, seit die unglaubliche Verschmutzung der Ozeane in den vergangenen Jahren in den Blickpunkt gerückt ist, in aller Munde. Mittlerweile hat auch die Politik reagiert, die Europäische Union bereitet ein Produktionsverbot von Strohhalmen und Plastiktellern vor. Das ist richtig, noch wichtiger aber die Erkenntnis, dass jeder Einzelne vor Ort privat etwas tun kann, Plastikmüll zu reduzieren.
Auch kleine Schritte zählen
"Jeder kleine Schritt zählt", betont Dagmar Kutsche, Vorsitzende der Naturfreunde Schweinfurt. Sie und ihr Vorstand möchten sensibilisieren, sich umweltbewusster zu verhalten. Dass das gar nicht so schwer ist und wie man es konkret machen kann, weitgehend plastikfrei zu leben, zeigt bei einer Informationsveranstaltung im Saal des Naturfreundehaus in Schweinfurt am Mittwoch, 17. April, ab 19 Uhr die Buchautorin und Bloggerin Nadine Schubert aus Oberaurach.
Die verheiratete Mutter zweier Kinder hat zwei Bücher zum Thema "Besser leben ohne Plastik" geschrieben und gibt in einem Blog im Internet unter www.besser-leben-ohne-plastik.de konkrete Tipps, wie man Kunststoff im Alltag vermeiden kann.
In ihrem Blog will Schubert ausdrücklich "niemanden bekehren. Er soll keine Predigt über Verschwendung, Weltverbesserung und Konsumverzicht sein, sondern eine Anleitung". Genau das wollen auch Dagmar Kutsche und ihre Vorstandskollegin Marianne Rauscher. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass man durchaus auch als Verbraucher vor Ort durch konsequent umweltbewusstes Verhalten die Lebensmittelindustrie zum Umdenken bewegen kann, zum Beispiel beim Thema Bioprodukte in Discountern. "Bewusster Konsum, regional auf dem Markt einkaufen", das wünscht sich Dagmar Kutsche und dafür will sie werben.
Der mittlerweile schon 105 Jahre alte Schweinfurter Ortsverein der Naturfreunde-Bewegung setzt sich schon länger mit einer Vortragsreihe für Ökologie und Umweltbewusstsein ein, zuletzt gab es Infoveranstaltungen zum Thema Artenschutz oder der Frage, warum es wichtig ist, dass Wasser als Rohstoff nicht privaten Konzernen gehören sollte. Wenn sich nach dem Vortrag eine Initiative aus dem Verein heraus entwickelt, das Thema Leben ohne Plastik noch weiter in der Bevölkerung publik zu machen und konkrete Tipps zu geben, wie's geht, würde das der Naturfreunde-Vorstand im übrigen ausdrücklich begrüßen.