
Lässt sich ein “Leben ohne Plastik“ führen, ohne gleich alles komplett umkrempeln zu müssen? Auf diese und andere Fragen gab Nadine Schubert bei einem von geo-net organisierten und von der memo-Stiftung gesponserten Vortrag kompetente und unterhaltsam vorgetragene Antworten. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung von geo-net entnommen.
„Besser leben ohne Plastik“ ist laut der Bestsellerautorin aus dem Landkreis Haßberge nicht nur möglich, Plastik vermeiden oder einsparen ist laut Schubert sogar einfacher als man gemeinhin annimmt. Sie weiß, wovon sie redet: Sukzessive veränderte Schubert ihre Gewohnheiten und lebt heute nahezu plastikfrei. Von ihren Erfahrungen auf dem Weg dorthin berichtete die Mutter von zwei Kindern und gab Tipps, wie alle im Alltag Plastik erkennen, einsparen und durch sinnvolle Alternativen ersetzen können.
Zunächst berichtete sie über die grundsätzliche Vermeidung von Plastik im Alltag. Die erste Umstellung im Haus Schubert war die von Tetrapaks und Plastikflaschen auf Getränkeflaschen aus Glas. Milch und Sahne kaufen die Schuberts ebenfalls nur noch in Glasbehältern und Wasser trinken sie grundsätzlich aus dem Hahn. Ihre Grundnahrungsmittel holen sie lose und unverpackt in einem nahegelegenen Dorfladen. Käse und Wurst wird nicht mehr in Einwegverpackungen gekauft, sondern offen an der Theke, in Dosen, die von zu Hause mitgebracht werden. Die in beinahe allen Haushalten bereits vorhandenen Plastikbehälter empfahl die Journalistin daher auch nicht wegzuwerfen, sondern entsprechend ihrer Lebensdauer - bis zu 400 Jahre - im Sinne der Nachhaltigkeit weiter zu verwenden.
Konsumverhalten umstellen
Schubert plädierte dafür Konsum, Verbrauch und vor allem auch das Wegwerfen radikal einzuschränken. Wer auf Plastik verzichten will, müsse sein Konsumverhalten in allen Lebensbereichen umstellen, egal ob zu Hause, beim Einkaufen, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Auf Dinge zu verzichten beschrieb sie dabei nicht als einschränkende und freudlose Erfahrung, sondern als eine befreiende, die letztlich sogar deutlich mehr Zeit zur Folge hätte.
Interessante Informationen erhielt das Publikum auch zum Thema Mikroplastik. Diesem Thema widmete die Autorin ihr zweites Buch. Sie gab zahlreiche Tipps und Anregungen, wie der inflationär gebrauchte und nachweislich schädliche Kunststoff aus dem Alltag zurückgedrängt werden kann. Mikroplastik taucht in vielen Produkten auf, die wir täglich benutzen und deren Inhaltsstoffe wir ganz unbewusst, beispielsweise via Bisphenole, über unsere Nahrung und den Wasserkreislauf in uns aufnehmen. Ob in Kaffee, Duschgel, Putzmitteln oder Kleidung, tagtäglich ist der Konsument mit Mikroplastik und weiteren unsichtbaren, gesundheitsschädlichen Stoffen konfrontiert.
Drogeriebedarf selbst herstellen
Frischkäse gibt es im Handel beispielsweise nur in Plastikverpackung. Doch lässt sich der aus Joghurt ganz leicht selbst herstellen. Die überschüssige Molke benutzt Schubert, mit Zitronensäure versetzt, als Badreiniger. Für die Spülmaschine mixt sie alternativ ein Pulver aus Soda, Zitronensäure und Kernseifeflocken. Zudem gab sie Tipps, wie sich beispielsweise Waschmittel und auch anderer Drogeriebedarf selbst herstellen lässt.
Alle Rezepte sind in ihren Büchern zu finden.