
„Immer mehr Menschen sind fit im Alter und möchten das Leben genießen“, sagte Dr. Matthias Blanke am Mittwoch in der Geomed-Kreisklinik. Der Chefarzt freute sich bei seinem Vortrag mit dem Titel „Arthrose: Von der Injektion bis zur maßgefertigen Endoprothese“ über 75 Zuhörer, die zum Arzt-Patienten-Seminar gekommen waren. Ihnen machte der Arzt Hoffnung auf ein möglichst beschwerdefreies Leben – trotz Arthrose. In seinem Vortrag zeigte er die gesamte Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten auf.
Der Begriff Arthrose bezeichne einen Gelenkverschleiß über das altersübliche Maß hinaus, so der Referent. Weltweit leiden mehrere hundert Millionen Menschen an dieser Form der Gelenkerkrankung. Durch die demografische Entwicklung zeichne sich eine deutliche Zunahme der Patientenzahlen ab. Die eigentlichen Ursachen für Gelenkverschleiß seien mannigfaltig. Achsfehlstellungen, Unfallfolgen oder Überbelastung können zu einem Verschleiß der Knorpeloberfläche im Gelenk führen. Blanke ging auf die Entwicklungsstadien bei Arthrose ein. Die Erkrankung äußere sich zunächst in belastungsabhängigen Schmerzen und zunehmenden Bewegungseinschränkungen. Mit fortbestehender Schwere trete der Schmerz auch bei Ruhe auf.
Heutzutage gebe es sehr erfolgreiche operative Maßnahmen, so der Chefarzt, der nach eigenen Angaben zusammen mit seinen Kollegen 2017 über 5000 Operationen ambulant und stationär in der Geomed-Kreisklinik Gerolzhofen und am Leopoldina Krankenhaus in Schweinfurt durchführte. Neben operativen Eingriffen gebe es auch neuere, konservative Therapiemaßnahmen wie das Einspritzen von körpereigenen Wachstumsstoffen. „Gerade im Anfangsstadium der Arthrose kann das zu einer erstaunlichen Beschwerde- und Schmerzreduktion führen“, so der Mediziner. Dabei bediene man sich der „Selbstheilungskräfte“ des Körpers.
Die hochkonzentrierten, aus dem Blut separierten Thrombozyten können demnach eine erstaunliche Wirkkraft und Beschwerdereduktion herbeiführen. Die operativen Methoden, allen voran der künstliche Gelenkersatz, seien die erfolgreichsten Therapien überhaupt. Mit den heute vorhandenen Prothesenmodellen, speziellen Oberflächenbeschichtungen und vor allen minimalinvasiven, muskelschonenden Operationstechniken würden Standzeiten der künstlichen Gelenke von über 20 Jahren erreicht.
Bereits am ersten Tag nach der OP sei eine Mobilisation unter voller Belastung möglich. „Ziel ist es, den Patienten innerhalb von vier bis sechs Wochen ohne Gehhilfsmittel völlig alltagstauglich wiederherzustellen“, erklärte Blanke. Auch die Sport- und Belastungsfähigkeit sei mit den neuen Prothesenmodellen problemlos möglich.