Hildegard Klaaß, die am 28. August ihren hundertsten Geburtstag feiert, ist eine zierliche, bescheidene und stille Frau, mit echtem "preußischem Understatement". Über ihren runden Ehrentag würde die gebürtige Ostpreußin, die 1923 mit dem Mädchennamen Hildegard Nikoleit geboren worden ist, am liebsten gar nicht viel Aufhebens machen: "Den Hundertsten, den lassen wir jetzt mal beiseite." Der sei doch eigentlich nichts Besonderes.

In der Verwaltung eines Sägewerks hat sie in jungen Jahren mitgearbeitet, daran kann sie sich noch gut erinnern. Erst 2007 kam Hildegard Klaaß, die ihre alte Heimat an den masurischen Seen infolge des Zweiten Weltkriegs verloren hat, aus Göppingen in die Schweinfurter Gegend, in die Nähe der Tochter. Eine Zeitlang hat die Seniorin in Niederwerrn gewohnt, aber mittlerweile lässt die Gesundheit das Leben in den eigenen vier Wänden nicht mehr zu. Vor allem das Hören fällt doch schwer.

Gefeiert wird nun im Seniorenpflegeheim "Domicil" in der Theresienstraße in Schweinfurt. Verheiratet war die Jubilarin mit Heinz Klaaß, in Göppingen hat sie lange im Büro einer Firma gearbeitet. Die großen Hobbys waren der Garten und das Häkeln, dabei sollen richtige kleine Kunstwerke entstanden sein. Zum hohen Geburtstag gratulieren Tochter, Schwiegersohn, die Enkel und auch schon ein Urenkel, ebenso die Pflegerinnen und Pfleger im "Domicil", die Hildegard Klaaß besonders ins Herz geschlossen haben.