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Geldersheim
Berg an Investitionen wird 2021 schrumpfen
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 17.09.2021 02:55 Uhr

Kaum hatten die Besucher der Gemeinderatssitzung Platz genommen, waren sie aufgefordert, ihre Stühle wieder zu räumen: Was vor der Turnhalle durchaus für Unmut gesorgt hat. Es ging um die Nachnutzung des ehemaligen Gärtnereigeländes in der Frankenstraße - ein Thema, das als Punkt eins der nichtöffentlichen Sitzung behandelt werden sollte.

Thomas Starek plädierte seitens der Freien Wähler dafür, den Punkt öffentlich zu beraten. Man wolle nur über eine Absichtserklärung und eine Voranfrage beschließen, meinte dazu Bürgermeister Thomas Hemmerich. Das Ergebnis werde man dann in der Sitzung Ende September vorstellen. Bei einer vorgezogenen Beratung müsse man gemäß Kommunalrecht die Nichtöffentlichkeit herstellen, sagte der Rathauschef in Rücksprache mit Verwaltungsleiter Hans-Jörg Rustler.

Thomas Hübner (FW) plädierte dafür, den nichtöffentlichen Beschluss lieber zu streichen. "Punkt 1" wurde dann per Mehrheitsbeschluss gleich zu Beginn, aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit, behandelt. Das Ergebnis soll in der nächsten Sitzung bekannt gegeben werden.

Weit weniger Gelder als im Vorjahr bewegt

Nach 20 Minuten Pause ging es fürs Publikum weiter im Programm. Neu in der Verwaltung ist Kämmerin Nadine Zier, die vom Landratsamt Bad Kissingen an den Biegenbach gewechselt ist. Durch die Stellenausschreibung und den Personalwechsel in der Finanzverwaltung hat sich die Verabschiedung des Haushalts 2021 verzögert. Nun wurde der Budgetentwurf vorberaten.

Im Vorjahr habe es noch einen "schönen Berg an Investitionen" gegeben, so Zier. Dazu zählten die Fertigstellung des Bauabschnitts eins des Kindergartens, Kanalanpassungen, Schuldigitalisierung, die Umstellung der Straßenbeleuchtung oder der Neubau der Aussegnungshalle. In diesem Jahr werden weit weniger Gelder bewegt, allerdings fallen auch die Schlüsselzuweisungen oder die Einkommenssteuer-Beteiligung der Kommune geringer aus.

Schulden steigen, Rücklagen schwinden

Der Verwaltungshaushalt schrumpft leicht (um 2,3 Prozent) auf 4,6 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt um fast 45 Prozent auf 3,1 Millionen Euro. Ihm sollen aus dem Verwaltungshaushalt 216 000 Euro zugeführt werden. Ebenso ist eine weitere Kreditaufnahme geplant. Tendenziell werden die Schulden steigen und die Rücklagen schwinden. Teuer dürfte in den nächsten Jahren die Geldersheimer Beteiligung an der millionenschweren Sanierung der Mittelschule Bergrheinfeld werden. Weitaus günstiger kommt die Erneuerung der Gemeinde-Homepage, auch der Beschaffungsprozess für ein neues Feuerwehrfahrzeug soll nun starten.

Für Irmgard Pawlak stand die Sanierung der Frankenstraße (für 700 000 Euro) zur Debatte, die man sicher brauche, womöglich aber noch etwas verschieben könne. "Der Abwasserzweckverband macht die Straße jetzt auf", sagte Thomas Hemmerich. Entsprechend biete sich die Straßenerneuerung an. Man sollte zuerst den maroden Radweg nach Schweinfurt angehen, fand Pawlak. Der sei eine "Zumutung".

Radwegbau hängt am Neubau der Eisenbahn-Brücke

Geldersheim wäre dazu in Gesprächen mit dem Landratsamt, meinte der Bürgermeister, der eine mangelnde Informationspolitik der Deutschen Bahn gegenüber der Gemeinde beklagte. Tatsächlich hängt der Radwegbau am Neubau der Eisenbahn-Brücke und damit an der Neuschaffung der Unterführung Richtung Bergl, die irgendwann bis 2028 kommen soll. Die genaue Priorität des Bahn-Projekts ist aber noch unklar. Zunächst müsse beim Radweg die Trassenführung geklärt sein und es ein Bodengutachten geben, hieß es aus dem Rathaus. "Wir müssen irgendwann mit der Sanierung der Straßen anfangen", fand Martin Schlör. Für die Frankenstraße habe man bereits einen fertigen Plan.

Lena Kundmüller fragte nach der Zukunft des Schützengartens. Mit dem Einzug der Kindergartengruppe sei dessen Funktion als Veranstaltungsort erloschen, so Hemmerich. Anfang 2022 sollen die Kinder aus dem Ausweichquartier in den Kiga-Anbau an der Schule umziehen. Im nächsten Haushalt müsse man über die künftige gastronomische Nutzung des Schützengartens reden, meinte Hemmerich. Es brauche neue Parkplätze, eine Anpassung der Sanitäranlagen und weitere Modernisierung: "Das geht nicht ohne größere Investitionen".

 
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