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SCHWEINFURT
Beim Rechnen wird der SuperMUC heiß
Super-Rechner: Informatikprofessor Dieter Kranzlmüller (rechts) sprach über Europas schnellsten Rechner. Andreas Vollert hatte den Vortag für das Bayernkolleg organisiert.
Foto: pFISTER | Super-Rechner: Informatikprofessor Dieter Kranzlmüller (rechts) sprach über Europas schnellsten Rechner. Andreas Vollert hatte den Vortag für das Bayernkolleg organisiert.
ts
 |  aktualisiert: 30.01.2013 12:02 Uhr

Der SuperMUC, der im Moment schnellste Computer Europas, wurde im Juli 2012 in Garching in Betrieb genommen. Mit dem Informatikprofessor Dieter Kranzlmüller vom Direktorium des Leibniz Rechenzentrums (LRZ) berichtete ein ausgewiesener Fachmann über die Hintergründe, die Verwendung und die Kosten dieser wissenschaftlichen Großinvestition den Schülern im Bayernkolleg.

Kranzlmüller gab einen historischen Rückblick über die Entwicklung der Hochleistungsrechner. Er stellte dabei immer wieder den Bezug zum Alltag her. So erfuhren die Zuhörer, dass ein heutiges Smartphone in etwa die gleiche Rechenleistung hat wie die weltbesten Superrechner 1993.

In dem Vortrag wurde deutlich, dass die Entscheidung für eine derartige Großinvestition immer auch ein Politikum ist, denn letztlich muss der Steuerzahler 85 Millionen Euro für den SuperMUC mitfinanzieren. Seine Rechenleistung wird nicht an Forschungsinstitute verkauft, sondern von einem wissenschaftlichen Beirat kostenfrei vergeben. Unterschätzt werden die Energiekosten von Computern. Bereits ein Desktopcomputer zu Hause nimmt zum Teil weit über 300 Watt elektrische Leistung auf. Natürlich spielt der SuperMUC auch energetisch in einer ganz anderen Liga. Unter Volllast werden bis zu vier Megawatt elektrische Leistung aufgenommen. Auf ein Jahr betrachtet entspricht der Energiebedarf des SuperMUC in etwa dem Energiebedarf von 5000 Vier-Personen-Haushalten. Die Energiekosten während des geplanten fünfjährigen Betriebs übersteigen daher die Anschaffungskosten.

Da die Energie, ähnlich wie bei einer Glühbirne, bei einem Computer im Wesentlichen in Wärme umgewandelt wird, ist die Kühlung eines Superrechners eine der größten technischen Herausforderungen.

Zum Abschluss seines Vortrags stellte Professor Kranzlmüller topaktuelle wissenschaftliche Beispiele vor, bei denen der SuperMUC zum Einsatz kommt. Die Anwendungsgebiete gehen von Wetter- und Klimasimulationen über die Strömungsberechnungen an Flugzeugtriebwerken bis hin zur Malariabekämpfung und Blutflusssimulationen in menschlichen Blutgefäßen. Dem Fachmann ist es gelungen, mit seinem Vortrag die Zuhörer in die Welt der Supercomputer zu entführen. Die vielen Nachfragen der Schüler und der anhaltende Beifall zeigten, dass der Wissenschaftler den Nerv seiner Zuhörerschaft genau getroffen hat.

 
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