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ÜCHTELHAUSEN
Bei E-Autos soll der Funke zünden
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 13.09.2017 03:17 Uhr

Üchtelhausen wäre bei der Verkehrsanbindung gerne etwas mobiler (und flexibler). Das wurde bei der Gemeinderatssitzung deutlich. Mit E-Bikes und Elektroautos sei das möglich, warb Jürgen Hack, Chef der Energiegenossenschaft Oberes Werntal. Die 2013 gegründete EOW hat 225 Mitglieder, darunter die Gemeinden Niederwerrn und Poppenhausen, wo sich ansässig ist.

Im Gemeinderat berichtete Hack vom möglichen Projekt „E-Mobilität für Üchtelhausen“ nach dem Vorbild-Konzept des Thüringer Partnerunternehmens Intrasol. In Nordhausen ist die junge Umweltfirma dabei, ein Ladenetz für Elektrofahrzeuge zu entwickeln, die per Carsharing gemeinsam genutzt werden sollen, von Kommune, Privathaushalten und Unternehmen. Neue Mobilitäts-Konzepte sollen Synergieeffekte schaffen.

Die EOW könnte sich das Modell bereits gut für Niederwerrn und die Stadt vorstellen. Die Frage ist, inwieweit sich kleinere Landkreisgemeinden einbinden lassen. „Aus Niederwerrn haben wir schon ein positives Signal erhalten“, so der Vorsitzende, der nun nach Üchtelhausen blickt.

Um Fördergelder zu erhalten, müsste bis Ende September eine Projektskizze eingereicht werden. Bei einem Zuschlag wäre bereits die anschließende Machbarkeitsstudie förderfähig, mit bis zu 70 Prozent. In der Umsetzung rechnen die Genossenschaftler mit wiederum bis zu 90 Prozent Zuschuss auf die förderfähigen Kosten.

Beim Förderumfang wurde am Ratstisch Skepsis laut wurde. EOW-Vertreter Werner Göbel verwies auf den Pioniercharakter und entsprechende Zuschussbereitschaft. Der Staat wolle etwaige Umsetzungsprobleme feststellen, es gehe auch um neuartige Speichertechnik bei regenerativen Energien: „Wir überprüfen noch weitere Fördertöpfe.“ Eine Notwendigkeit, der EOW beizutreten, bestehe für die Gemeinde nicht.

Alles in allem war die Resonanz im Rathaus positiv. „Was ich als Charme daran finde: Wir machen nicht nur etwas für den Bürger, sondern auch für die Umwelt“, meinte Bürgermeisterin Birgit Göbhardt.

Schlechte Zahlungsmoral

Kämmerer Siegfried Pudil legte die Jahresrechnung 2016 vor. Knapp 6,1 Millionen Euro umfasst der Verwaltungshaushalt (etwas weniger als geplant) sowie rund 2,7 Millionen Euro der Vermögenshaushalt, wo der Planungsansatz ungefähr eingehalten worden ist. Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt liegt bei über einer Million Euro. Bei den Einnahmen sei Üchtelhausen mehr als zur Hälfte auf Einkommenssteuer und Schlüsselzuweisungen angewiesen, betonte der Finanzverwalter.

Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt werden durch hohe Personalkosten und Kreisumlage dominiert, mit jeweils über einer Million Euro. „2017 wird's nicht weniger“, kündigte der Kämmerer bei der Kreisumlage an, da trotz Senkung gleichzeitig die Finanzkraft der Gemeinde gestiegen sei. Ein weiteres Ärgernis: „Die Zahlungsmoral der Bürger sinkt“, stellte die Rathauschefin fest, entsprechend träfen Gelder mit Verspätung ein. Man habe derzeit 60 Mahnungen laufen.

Erfreulich sei der weiterhin absinkende Schuldenstand, von zuletzt 4,3 auf etwa vier Millionen Euro, bei rund 1,4 Millionen Euro Rücklagen.

35 und 25 Euro Erfrischungsgeld

Eine Entscheidung zum Standort der Vodafone-Sendeanlage will die Gemeinde erst dann treffen, wenn der Betreiber zwei mögliche Standpunkte für Mobilfunkmasten überprüft hat, bei Üchtelhausen oder alternativ bei Thomashof. „Gemäß einer Charité-Studie sind wir eine der wenigen Gemeinden, wo noch ohne Mobilfunk-Strahlung gemessen wird“, sagte dazu Geschäftsleiter Harald Mantel.

Bei den Bundestagswahlen sollen die Vorsitzenden der Wahlvorstände 35 Euro erhalten, alle übrigen Wahlhelfer 25 Euro als Erfrischungsgeld. Hier gab es eine Gegenstimme.

 
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