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Frankenwinheim/Schweinfurt
Behördentreff des Kreisbauernverbands: Vertreter der Landwirtschaft sehen sich von immer mehr Bürokratie gelähmt
Statt viel Zeit mit der Dokumentation ihrer Arbeit oder aufwendigen Antragsverfahren zu verbringen, würden Landwirte ihre Zeit viel lieber auf dem Feld verbringen, etwa beim Dreschen von Getreide.
Foto: René Ruprecht | Statt viel Zeit mit der Dokumentation ihrer Arbeit oder aufwendigen Antragsverfahren zu verbringen, würden Landwirte ihre Zeit viel lieber auf dem Feld verbringen, etwa beim Dreschen von Getreide.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 30.11.2023 02:59 Uhr

Beinahe vollständig vertreten waren die eingeladenen Behörden und Ämter beim jährlichen "Behördentreff", zu dem der Kreisverband Schweinfurt im Bayerischen Bauernverband eingeladen hatte. In Frankenwinheim kamen die Vertreterinnen und Vertreter der Behörden im Gasthaus "Zur Sonne" zusammen.

Der Charakter der persönlichen Begegnung war vornehmlich informell. Es ging zuvorderst darum, die Gesichter hinter den Kontaktadressen kennenzulernen, mit denen Landwirtinnen und Landwirte und deren Verbandsvertreter regelmäßig und eng zusammenarbeiten. So beschrieb es Bauern-Kreisobmann Michael Reck aus Hambach. Nichtsdestotrotz ging es während des Treffens am Donnerstag aber auch darum, nicht nur persönliche Kontakte zu pflegen, sondern mögliche kurze Dienstwege und praktikable Lösungen für Probleme auszuloten.

Bürokratie wächst – entgegen aller Versprechen

Nicht ohne Grund. Denn bürokratische Hürden und der stetig wachsende Aufwand, den landwirtschaftliche Betriebe betreiben müssten, um alle behördlichen Vorgaben und Richtlinien einzuhalten, würden Jahr für Jahr wachsen, wunderte sich Reck. Und das, obwohl der Abbau von Bürokratie seitens der Politik – egal auf welcher Ebene und über Parteigrenzen hinweg – seit vielen Jahren versprochen würde.

Nur in der Praxis sei davon oft nichts zu spüren. Im Gegenteil. "Die Landwirtschaft badet das alles aus", fasste der Kreisobmann den Unmut seiner Berufskolleginnen und -kollegen über, wie zu hören war, immer kompliziertere Antragsverfahren und ausschweifende Dokumentationspflichten zusammen.

Zwischen den Zeilen wurde während des Treffens aber auch deutlich, dass die Zusammenarbeit mit den Behörden und Ämtern vor Ort im Großen und Ganzen funktioniert. Alle Beteiligten seien daran interessiert, gangbare Wege zu finden, die sich an den Realitäten auf den Höfen und Feldern orientierten, statt am Buchstabentext von Vorschriften, bescheinigten es die Vertreter des Kreisbauernverbands.

Bauern halten dörfliche Strukturen am Leben

Anders sei es auch kaum vorstellbar, die bäuerlichen Familienbetriebe, die Bayern prägten, am Leben zu halten, sagte Kreisbäuerin Barbara Göpfert aus Fuchsstadt bei Stadtlauringen. Landwirtinnen und Landwirte spielten hierzulande weiter eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Zusammenleben. Sie sorgten für das Funktionieren dörflicher Strukturen und übernähmen gemeindliche Aufgaben. Deshalb sollten die Gemeinden stets die Interessen landwirtschaftlicher Betriebe vor Ort im Blick haben.

Als Beispiel nannte sie den Zwiespalt beim Ausweisen neuer Bau- und Gewerbegebiete. Durch das Versiegeln von Flächen gingen oft wertvolle Anbauflächen für landwirtschaftliche Erzeugnisse verloren, für das Ansiedeln von Betrieben oder für Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Belange der Bauern müssten ebenso beachtet werden wie das Interesse der Gemeinden, zu wachsen und wirtschaftlich zu prosperieren.

 
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