Als Paul und Rosemarie Brändlein geheiratet haben, waren sie ein echter Hingucker in der damaligen Zeit: Paul trat 1960 in fescher Uniform vor den Altar der Heilig-Geist-Kirche, er war bei der Bundeswehr, Rosemarie im aufregenden Petticoat-Kleid. Daraus wurden 60 gemeinsame, glückliche Ehejahre. Am 17. Dezember darf das Schweinfurter Jubelpaar nun Diamantene Hochzeit feiern.
Rosemarie Stahl wurde 1942 in Würzburg als Jüngstes von 14 Kindern geboren und kam schon im Kleinkindalter nach Schweinfurt in Folge des Luftangriffs auf ihre Geburtsstadt. Paul Brändlein, Jahrgang 1938, war unter acht Geschwistern das dritte Kind - und von Kindesbeinen an ein echter Schweinfurter, mit kurzem Intermezzo im Landkreis. Auch er war mit seiner Mutter aufs Land verschickt worden, im Zweiten Weltkrieg.
Liebe auf den ersten Blick
Kennengelernt haben sich beide am 1. Mai 1958 bei einem Feiertags-Ausflug auf die Trimburg. Dort fiel Paul Rosemarie sofort ins Auge, wie sie auf einer Picknickdecke saß. Es war Liebe auf den ersten Blick. Der künftige Bräutigam sprang kurzerhand über ein Geländer in den Burggraben, zwecks Abkürzung - aus Angst, die große Liebe könnte wieder verschwinden, bis er den regulären Weg zu ihr zurückgelegt hätte. Der beherzte Sprung hat sich gelohnt, zwei Jahre später wurde geheiratet.
Bei der Bundeswehr war Paul zunächst in Landshut stationiert, 1962 holte er Rosemarie nach Weiden. Es gab auch Schicksalsschläge zu verkraften, vor allem den plötzlichen Kindstod des ersten Sohns. Zurück in Schweinfurt wurden der jungen Familie drei gesunde Kinder geschenkt, Oliver, Sabine und Kerstin.
Der gelernte Einzelhändler Paul Brändlein (Farben und Lacke) arbeitete als LKW-Fahrer für die Spedition Dellinger & Brändlein, bei der Brauerei in Ochsenfurt, der Firma Holzkraus in Schweinfurt und als Versicherungsvertreter, schließlich, ab 1983 bis zur Rente, in der Härterei von Fichtel & Sachs. Danach war er noch als Kurierfahrer tätig, bis 2015.
Rosemarie Brändlein war bei Kugelfischer ebenso im Einsatz wie für die Fahrradfirma Winora (im Versand), als Schul-Reinigungskraft im "Rathenau" ebenso wie, bis heute, in der Auferstehungskirche am Bergl.
Aktiver Fußballer
Das große Hobby des Ehemanns war neben dem Angeln der Fußball - einer Leidenschaft, der auch die (Kindes-)Kinder treu geblieben sind, teilweise bis zur Bayernliga. Bis Mitte 50 war Paul Brändlein selbst aktiver Fußballer, danach auf den Fußballplätzen der Region unterwegs. Die ganze Familie hat sich dem Sport verschrieben, einschließlich der sechs Enkel, wo erfolgreich Fußball, Angeln, Kegeln oder Eishockey betrieben wird. Aber auch Judo und Hockey zählen zu den "Disziplinen".
Die Enkel und Urenkel waren ebenfalls immer das große "Hobby" der stolzen Jubilare. Der Sonntagsbrunch mit den Freunden ist, in normalen Zeiten, auch eine feste Tradition. Bei Brändleins wird viel gelacht, langweilig wird es nie. Nun gratulieren unter anderem die drei Kinder, sechs Enkel und zwei Urenkel.