Nicht am Jordan wie das biblische Vorbild, sondern in freier Natur unter strahlend blauem Himmel: am See zwischen Frankenwinheim und Lülsfeld fand das erste Tauffest der drei evangelischen Kirchengemeinden Gerolzhofen, Zeilitzheim und Eichfeld-Volkach statt. Mit den orientalischen Temperaturen im Heiligen Land konnte es der fröhliche Familiengottesdienst also allemal aufnehmen.

Trotz der subtropischen 35 Grad bot sich für Groß und Klein im Schatten der alten Bäume rings um den Weiher ein angenehmes Ambiente. Einen nicht geringen Anteil daran hatten die drei Geistlichen aus den Kirchengemeinden: die beiden Pfarrerinnen Victoria Fleck aus Zeilitzheim und Kathrin Tewes aus Eichfeld-Volkach sowie Pfarrer Rainer Abel aus Gerolzhofen. Sie wurden musikalisch unterstützt vom Posaunenchor Zeilitzheim unter der bewährten Leitung von Peter Dietrich mit Gerolzhöfer Verstärkung bei den Bläsern.

Immer stand das Wasser im Mittelpunkt, auch im gemeinsamen Beten des Psalms 23. Die Kinder durften sich eifrig bei der Hinführung und Predigt über Sinn und Wirkung der Taufe beteiligen: "Wasser fühlt sich gut an", so eine Schülerin, "wenn ich mich wasche oder wenn ich es trinke." Pfarrerin Fleck führte dies in ihrer lebendigen Ansprache fort. "Letztlich trägt mich nicht das Geld oder das eigene Haus. Letztlich trägt mich Gott. Und weil Gott uns trägt, ein Leben lang – und darüber hinaus – feiern wir Taufe."

Sechs neue junge Christen

In drei Gruppen empfingen dann die Kinder aus den verschiedenen Gemeinden die Taufe, umringt von ihren Familien und allen Mitfeiernden. Die neuen jungen Christen sind Daniel aus Frankenwinheim, Bennet aus Zeilitzheim, Ilija, Elina, und Matwej – drei Geschwister – aus Dingolshausen und schließlich Elenor aus Obervolkach.

Die Eltern von Elonor zeigten sich froh über diese Möglichkeit. Sie erinnerten sich noch an die Taufe ihre ersten Tochter Fabienne. "Die war 2021, mitten in der Coronazeit, das war etwas steril und wir waren nur unter uns wegen der Coronaauflagen", so Johann Fedorenko, "da ist so ein Fest mit vielen Menschen doch viel schöner."

Ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet

Im wahrsten Sinne des Wortes berührend war auch am Ende der Ritus der Tauferinnerung: Jeder bekam von einem der Geistlichen ein Kreuz auf die Stirn oder auf die Hand gezeichnet. Als Erinnerung an die eigene Taufe und als Segen. Nach dem Gottesdienst wurde weitergefeiert, mit Bratwurst, Kaffee und Kuchen. Einig waren sich alle, die da waren: Die Premiere ist außerordentlich gelungen. Oder wie es eine Mitfeiernde aus Frankenwinheim ausdrückte: "Hier könnten wir öfters Gottesdienst feiern."