Obwohl in Sachen Schmetterlinge nicht unerfahren, waren mir die zwei Burschen, die sich am Sonntagabend auf meiner Terrasse in Gerolzhofen an der Hauswand ausruhten, noch nicht untergekommen. Auch die Suche im Internet dauerte etwas, bis ich den relativ kleinen Falter ausfindig machen konnte. Es war der Buchsbaumzünsler.
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist wohl eine der Arten, die sich im Zuge der Erderwärmung in Gefilden wie dem hiesigen Raum, auf dem Vormarsch befinden. Der ostasiatische Kleinschmetterling war zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus dem Raum Japan, China, Korea, Indien und Ferner Osten vermutlich durch den internationalen Handel mit Baumschulware nach Mitteleuropa eingeschleppt worden.
Der Falter erreicht eine Flügelspannweite von etwa 40 bis 45 Millimetern. Die Vorder- und Hinterflügel sind meist seidig weiß gefärbt und am Saum mit einem breiten braunen bis nahezu schwarzen Band, wie im Fall der beiden Exemplare in Gerolzhofen, versehen.
Die Raupen können in Gärten Schäden durch Kahlfraß an Buchsbäumen verursachen. In bestimmten Gebieten gilt der Falter auch als Forstschädling. 2006 wurde der erste Buchsbaumzünsler in Deutschland gesichtet, 2010 in Bayern bei Nürnberg. Das Exemplar auf dem Bild war 2017 in Retzbach fotografiert worden.