Ein Teil der Schweinfurter CSU hat sich dafür ausgesprochen, auf der Trasse der Steigerwaldbahn einen Elektrobus einzusetzen: den sogenannten People Mover von ZF (wir berichteten). Ein solcher Bus sei "ökonomisch und ökologisch sinnvoller" als eine Reaktivierung der Bahn auf Schienen, so die Argumentation seitens der CSU.
Zu dieser Idee hat sich nun der Kreisverband Schweinfurt der Bayernpartei Unterfranken in einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet. Es sei "schön und gut, dass nun auch bei ZF die Ideen reifen, alternative Antriebe zu entwickeln". Doch bei "gerade einmal 13 km/h Spitzengeschwindigkeit des autonom fahrenden E-Busses können die Anwohner der Steigerwald-Strecke auch gleich laufen", schreibt die Bayernpartei.
Weiter heißt es in der Mitteilung: "Sinnvoll für die Stadtwerke wäre, Busse mit H2-(Wasserstoff)-Antrieb zu beordern. Das setzt natürlich eine Wasserstoff-Tankstelle voraus, die, öffentlich zugänglich, auch weiteren Interessenten dieser neuen Technologie zur Verfügung stehen könnte."
Die Bayernpartei stehe "voll hinter den weiß-blauen Grundsätzen, in denen man sich für eine Stärkung des Schienenverkehrs einsetzt". Gerade in einem Flächenland wie Bayern habe der öffentliche Güter- und Personenverkehr auch eine Versorgungsaufgabe. "Viele Strecken leisten ihren Beitrag zur Anbindung ländlicher Regionen an die Ballungsräume, können aber unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht rentabel betrieben werden. Während die Bahn als privates Unternehmen solche Strecken aus Gründen der Rentabilität schließen muss, dient sie in öffentlicher Hand auch der Strukturpolitik und wird ihrem Versorgungsauftrag im Dienste der Öffentlichkeit gerecht."
Ganz entschieden wendet sich die Bayernpartei gegen die weitere Privatisierung der Bahn und lehnt den voranschreitenden Abbau des Schienennetzes ab. "Öffentliche Verkehrsmittel werden objektiv nicht attraktiver, wenn der Staat das Autofahren unattraktiv macht", heißt es weiter in der Presseerklärung. Und: "Wir wollen mit einer höheren Subventionierung der Fahrpreise und einem Ausbau des ÖPNV-Angebots dafür sorgen, dass öffentliche Verkehrsmittel nicht nur in den Ballungsgebieten, sondern auch in den ländlichen Regionen konkurrenzfähiger werden."
Abschließend betont die Bayernpartei: "Es würde unsere Straßen im baulichen Zustand entlasten, den Zeitdruck der Lkw-Fahrer (über die noch niemand gesprochen hat bis dato) nehmen sowie Touristen und Einheimischen die Chance geben, sich bei entspannter Fahrt unsere unterfränkische Landschaft, auf die wir alle stolz sein sollten, anzusehen."