Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien bewegt aktuell auch viele Schweinfurter und Schweinfurterinnen. Dass das Schicksal vieler Erdbebenopfer bewegt, zeigt sich auch am Schweinfurter Bayernkolleg, dem Gymnasium des zweiten Bildungsweges. Dort sammelten zwei Klassen innerhalb weniger Tage knapp 4500 Euro für die Erdbebenopfer der nordsyrischen Stadt Afrîn, das zu den besonders schwer betroffenen und gleichzeitig zu den schwer erreichbaren Gebieten zählt.
Die Idee für die Spendenaktion kam aus der Schülerschaft selbst, berichtet Studienrat Stefan Anschütz. Einige der Schüler und Schülerinnen kommen gebürtig selbst aus den betroffenen Regionen Nordsyriens und den kurdischen Gebieten. Anteilnahme und Spendenbereitschaft in der Schule seien extrem hoch. "Es ist die höchste Spendensumme, die wir je an der Schule hatten", erzählt Anschütz. Nicht nur Schüler und Schülerinnen spendeten eifrig. Auch die Lehrerschaft beteiligte sich an der Spendensammlung. Ein Mitglied des Kollegiums verdoppelte die Spendensumme sogar.
Die Lage im nordsyrischen Afrîn ist unüberschaubar und die Infrastruktur ist durch den andauernden Bürgerkrieg und durch die aktuellen Erdbeben kaum noch vorhanden. "Durch ein persönliches Netzwerk aus Vertrauenspersonen aus Verwandten und Bekannten von dort stammenden Schüler- und Schülerinnen wird vor Ort geschaut, was aktuell besonders benötigt wird. Das Spendengeld wird in kleineren Summen gegen Quittungen übermittelt", erklärt Bayernkolleg-Lehrkraft Anschütz.
Doch mit der Spendenaktion ist das Engagement der Bayernkolleg-Schüler nicht erledigt. Ein Schüler-Seminar plant derzeit eine Informationsveranstaltung zur schwierigen Lage in Nordsyrien.