„Ich freue mich sehr, hier in Schweinfurt zu sein“, sagt Rainer Bauer und blickt in gespannte Gesichter im Schweinfurter Landratsamt. Der Abteilungsleiter im Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat eröffnet an diesem Tag die Wanderausstellung der Vermessungsverwaltung „Analog bis digital – der Freistaat in Bayern“. Anlässlich des Jubiläumsjahres, 100 Jahre Freistaat und 200 Jahre Verfassung in Bayern, hat sich auch die bayerische Vermessungsverwaltung etwas einfallen lassen. Mit ihrer Karten-Sammlung wandert sie durch alle sieben Regierungsbezirke. Auftakt war in Nürnberg, anschließend zog die Ausstellung nach Marktoberdorf und Landshut. Für Unterfranken hat man den Standort Schweinfurt gewählt.
Ganz Bayern im Landratsamt
„Es ist eine große Ehre, dass diese besondere Ausstellung bei uns Halt macht“, sagt Landrat Florian Töpper. Vor den Augen der Bürgermeisterin Sorya Lippert und anderen geladenen Gästen betont er die Wichtigkeit der Entwicklung Bayerns, welche durch die Ausstellung vermittelt werden könne. Anhand von 24 Schautaflen, historischen Ausstellungsstücken, analogen und digitalen Exponaten sowie interaktiven Medienstationen soll hier die Weiterentwicklung des Freistaates nachvollzogen werden können. Nach den Grußworten von Bauer und Töpper führte Manfred Popp vom Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung durch die Ausstellung.
Beginnend bei der ersten Gesetzessammlung der Bajuwaren, der „Lex Baiuvariorum“, die bereits Grenzstreitigkeiten regelt, zeigt Popp das Feldgeschworenenwesen, die topographische Landesaufnahme und die Aufnahme des Katasters bis zum heutigen Bayern. Auch speziell die Entwicklung Schweinfurts wird anhand von Luftbildern seit 1945 bis heute gezeigt.
Bayern in 3D
„Ziehen Sie jetzt bitte die 3D-Brillen auf“, fordert Manfred Popp Landrat Töpper und Bürgermeisterin Lippert auf. Damit blicken sie anschließend auf einen 3D-Druck des Gebiets um Königsee und Watzmann. „Wir wollen die Digitalisierung erlebbar machen“, sagt Ministerialdirigent Rainer Bauer und bewirbt damit das zusätzliche digitale Angebot. Durch ein interaktives Besucherinformationssystem können Besucher weitere Texte und Bilder über ihr Smartphone oder Tablet erhalten. „Das ist vor allem für unsere jungen Besucher wichtig, aber nicht nur für die Jungen“, so Bauer. Neben den zahlreichen Karten sind auch historische Geräte zu bestaunen. In einer Glasvitrine steht beispielsweise eine alte Winkeltrommel, welche seit 1860 zum Abstecken von Winkeln verwendet wurde.
Die Ausstellung im Landratsamt Schweinfurt ist bis zum 12. Juli für Interessierte zu besichtigen. Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr sowie Dienstag von 14 bis 16 Uhr und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.