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STEIGERWALD
Baumwipfelpfad: Das Absperrgitter kann hochgehen
Das Team des Baumwipfelpfads Steigerwald auf dem Radstein ist für den großen Ansturm ab 19. März gerüstet
Wie Streichhölzer sehen die Bäume jetzt im Winter beim Blick von oben auf den Aussichtsturm des Baumwipfelpfades aus.
Foto: Norbert Vollmann | Wie Streichhölzer sehen die Bäume jetzt im Winter beim Blick von oben auf den Aussichtsturm des Baumwipfelpfades aus.
Norbert Vollmann
Norbert Vollmann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:16 Uhr

Als wir kürzlich wegen des Termins telefonierten, da hat der Lärm der Handwerker beim Endausbau des Verwaltungstraktes für den Baumwipfelpfad Steigerwald die Verständigung im Büro noch stark erschwert. An diesem Morgen herrscht auf dem Radstein bei Ebrach fast himmlische Ruhe. Unterbrochen wird die Stille nur von den auf der nahen B22 vorbeirauschenden Fahrzeugen. Dazu kommt das Geräusch der im Eingangsbereich des Gastronomie- und Verwaltungsgebäudes zu Boden fallenden dürren Äste, die gerade in den Wipfeln der hohen Bäume von Baumkletterern herausgeschnitten werden, um nicht zur Gefahr für den bald einsetzenden Besucherbetrieb zu werden. Doch es ist die Ruhe vor dem Sturm.

Denn es sind nur noch wenige Tage bis zur offiziellen Eröffnung des Baumwipfelpfades am Samstag, 19. März, durch Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Die Mitarbeiter der Staatsforsten um Baumwipfelpfadleiterin Miriam Langenbucher und Stellvertreterin Stefanie Hofmann können noch einmal kurz durchschnaufen, bevor es hier richtig losgeht.

Schon jetzt rappelvoller Parkplatz

Die Anteilnahme der Bevölkerung aus der gesamten fränkischen Region an der Entstehung des weit gediehenen Baumwipfelpfades mit seinem 40 Meter hohen Aussichtsturm ist seit geraumer Zeit ebenso groß wie die Neugierde auf die künftige Attraktion. Das zeigt der seit Herbst an den Wochenenden laut Stefanie Hofmann „wahnsinnig volle“ Großparkplatz.

Das Eingangs- und Kassengebäude des Baumwipfelpfades auf dem Radstein bei Ebrach.
Foto: Norbert Vollmann | Das Eingangs- und Kassengebäude des Baumwipfelpfades auf dem Radstein bei Ebrach.

Die Marketingfachfrau und stellvertretende Baumwipfelpfadleiterin berichtet: „Hier am Gastronomie- und Verwaltungsgebäude werden die Nasen regelrecht an den Fenstern plattgedrückt.“ Und immer wieder klingeln Leute an der Tür des Flachbaus aus Lärchenholz, um sich zu erkundigen, wann der Betrieb denn losgehe, ob man schon Gutscheine und Eintrittskarten bekommen könne.

Stefanie Hofmann ist froh, dass es jetzt nochmals kurzzeitig etwas ruhiger vor dem erhofften großen Ansturm zugeht. Sie sagt: „Zuletzt war es doch sehr hektisch.“ Das liegt auch daran, dass das engagierte, junge Team, das hier am Werke ist, zum einen recht klein ist und es zum anderen mit dem Aufbau, Bau und Betrieb eines Baumwipfelpfades Neuland betrat.

Der ursprüngliche Investor aus dem Bayerischen Wald hatte bekanntlich kalte Füße bekommen und sich aus dem Steigerwald verabschiedet, in Richtung Nationalpark Schwarzwald. Die Bayerischen Staatsforsten in Regensburg waren als Bauherr und Betreiber in die Bresche gesprungen. Stefanie Hofmann betont: „Ich meine, wir haben die Herausforderung ganz gut gemeistert." Das ganze habe zudem den Vorteil gehabt, dass die Truppe auf dem Radstein „durch die Aufgabe und die damit verbundene Herausforderung zusammengewachsen ist“.

Komplettiert wird das Team neben den beiden Front-Frauen derzeit von Hausmeister Walter Herbst, dem Teamleiter der Pfadführer, Reiner Herbst, beide Cousins, und zwei sogenannten „Startlern“, die das Start-Programm der Bayerischen Staatsforsten durchlaufen.

Die fertig ausgebildeten Förster schnuppern dabei in verschiedene Bereiche hinein, bevor sie die für sie vorgesehene Tätigkeit als Revierleiter bei den Staatsforsten antreten. Der eine ist Johannes Hahn, der von Anfang an dabei ist und auch bereits dem Projektteam für den Baumwipfelpfad in der Zentrale in Regensburg angehörte, der andere ist seit wenigen Tagen Jonas Duscher.

Zu diesen sechs Vollzeitkräften kommen mit Michaela Immel und Katrin Einwag zwei Teilzeitkräfte im Büro. Aktuell läuft die Einstellung der Pfadführer als 450-Euro-Kräfte.

Stefanie Hofmann ist sehr damit zufrieden, wie bisher alles gelaufen ist. Auch im Namen der an diesem Tag in der Zentrale in Regensburg weilenden Miriam Langenbucher stellt sie fest „es läuft“, während am Pfad und im Gastronomiegebäude die letzten Arbeiten anstehen. Als Partner für den Gastronomiebetrieb haben die Staatsforsten das Markt- und Service-Integrationsunternehmens (MSI) der Lebenshilfe Schweinfurt ins Boot geholt.

So liegen bereits viele Gruppenanfragen und auch Buchungen aus der Region von Würzburg über Schweinfurt bis Bamberg und bis aus der Frankfurter Ecke vor, so Hofmann. Vor allem viele Seniorengruppen hätten sich gemeldet. Am 4. April wird die erste 60 Personen starke Gruppe erwartet.

Stefanie Hofmann hat sich inzwischen im Verwaltungsgebäude des Baumwipfelpfades gemütlich eingerichtet. Sie ist die Marketingfachfrau und zugleich Stellvertreterin von Baumwipfelpfadleiterin Miriam Langenbucher.
Foto: Bayerische StaatsforstenNorbert VollmannNorbert Vollmann | Stefanie Hofmann hat sich inzwischen im Verwaltungsgebäude des Baumwipfelpfades gemütlich eingerichtet. Sie ist die Marketingfachfrau und zugleich Stellvertreterin von Baumwipfelpfadleiterin Miriam Langenbucher.

„Das ging schon im November los“, berichtet sie. So konnte man feststellen, dass es einen regelrechten Fankreis von Baumwipfelpfad-Liebhabern gebe. Immer wieder landen auf dem Radstein auch Anfragen, die aus dem Steigerwaldzentrum kommen. Hier handelt es sich um Gruppen, die eine dortige Führung mit dem anschließenden Besuch des Baumwipfelpfades verknüpfen wollen.

Beide Einrichtungen arbeiten von der erlebnispädagogischen Ausrichtung wie von der Vermarktung her zusammen. Sie sind über einen Verbindungsweg zwischen Handthal und Radstein verbunden.

Stefanie Hofmann freut sich jedenfalls trotz der zwischenzeitlich etwas kurz vor der Eröffnung eingekehrten Ruhe darauf, „dass es jetzt endlich losgeht“.

Die Bewährungsprobe

Der Montag, 21. März, wird dann zur großen Nagel- und Bewährungsprobe. Denn dann startet erstmals der ganz normale Betrieb auf dem Radstein. Schließlich werden 150 000 Besucher als Ziel für das erste Jahr anvisiert.

Miriam Langenbucher, Stefanie Hofmann und die anderen Mitarbeiter können dann beim Blick aus dem Fenster die Besucher beobachten, wie sie auf dem Weg vom Parkplatz zum Kassenbereich an ihrem Büro vorbeiziehen.

Baumwipfelpfad: Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Nach dem Festakt zur offiziellen Eröffnung am Samstag, 19. März, ist der Baumwipfelpfad Steigerwald für alle Interessierten bei freiem Eintritt von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Ebenso gilt am Sonntag, 20. März, beim Familientag von 10 bis 16 Uhr freier Eintritt.

Ab Montag, 21. März, muss Eintritt gezahlt werden. Hierzu ist die Einrichtung der Bayerischen Staatsforsten auf dem Radstein bei Ebrach bis 31. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr, danach in den Wintermonaten vom 1. November 2016 bis 31. März 2017 von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Erwachsene zahlen für die Tageskarte neun, Kinder von sechs bis 16 Jahren sechs Euro Eintritt. Ermäßigungen gibt es für Menschen mit Handicap, Schüler ab 15 Jahre, Studenten, Auszubildende und Senioren sowie Kinder- und Erwachsenengruppen. Auch an Familien und erwachsene Singles mit Kindern wurde preislich gedacht. Zudem besteht die Möglichkeit zum Erwerb entsprechender Jahreskarten.

Kontakt: Baumwipfelpfad Steigerwald, Tel. 09553-989-80102, E-Mail: info-baumwipfelpfad@baysf.de

Mehr im Internet unter:

www.baumwipfelpfadsteigerwald.de

www.flickr.com/photos/baumwipfelpfad_steigerwald/

www.facebook.com/Baumwipfelpfad.Steigerwald

 
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  • g. r.
    Da Zentrum, Pfad und Gastro vom Steuerzahler "beschützt" sind, ist der "Riesenerfolg" rundum garantiert. Keine Rendite, Pleite unmöglich. Gut gemacht Herr Brunner, Herr Eck!
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