Baugesuche, Bürgerpark, ISEK und der geplante Einkaufsmarkt in Grafenrheinfeld standen auf der umfangreichen Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Röthleiner Gemeinderats.
Vier Bauvorhaben wurden genehmigt, eins allerdings bekam kein grünes Licht. Warum? Ganz einfach: Der Bebauungsplan im Heidenfelder Neubaugebiet an der Sulz ist relativ flexibel gestaltet. Doch ein paar wichtige Vorgaben gibt es dennoch, darunter die Geschossflächenzahl und die wurde im betreffenden Fall überschritten. Schwierig, befand eine Mehrzahl im Rat, schließlich sind den Bauwilligen die Festsetzungen im Bebauungsplan bekannt. Und so wurde die formlose Bauvoranfrage mit 5:9 Stimmen abgelehnt.
Mehrheitlich gingen dagegen die anderen Bauvorhaben durch: In Heidenfeld stimmte das Gros der Räte für die Errichtung eines Sechsfamilienhauses mit zwei Garagen und sieben Stellplätzen, die in ihrer Anordnung nun im Gegensatz zu einer früheren Bauvoranfrage ebenso das gemeindliche Einvernehmen erhielten wie die Abweichungen von Baugrenze, Geschossflächenzahl, Dachform und Dachneigung.
Kosten leicht nach oben korrigiert
In Röthlein wurden für den geplanten Anbau einer Wohnzimmererweiterung mit Dachterrasse die erforderlichen Befreiungen vom Bebauungsplan hinsichtlich der Baugrenze, der Dachform, der Dachneigung sowie der Dacheindeckung in Aussicht gestellt. Einstimmig genehmigt wurden dann ein Einfamilienwohnhauses mit Pultdach und Photovoltaikanlage, Technikraum und zwei Stellplätzen in Heidenfeld, sowie der Bauantrag für den geplanten Bürgerpark mit Informationstafeln, vielen Baumgruppen, Weidenturm, und Spielgeräten, wie Seilbahn, Seilnetz-Klettergerüst, Schaukel, Wackel-Tieren und Bewegungsgeräten für Erwachsene.
Das Tennishaus wird im Zuge der Baumaßnahmen abgebrochen. Da noch drei Fitnessgeräte in das neue Projekt integriert wurden, erhöhen sich die Kosten geringfügig, dafür musste der Gemeinderat per Beschluss die Kosten anpassen – die Gesamtkosten liegen nun bei 453 435 Euro. Die erforderlichen Eigenmittel werden anteilig von der Gemeinde getragen, die auch die Projektträgerschaft und die Antragstellung übernimmt.
Die Finanzierung des Gesamtprojekts steht, Betrieb und Unterhalt werden während der Zweckbindungsphase von zwölf Jahren sichergestellt; auftretende Kosten oder Defizite durch den Antragsteller getragen.
Röthlein befürchtet Schwächung der Kaufkraft
Bedenken gab es erneut aus Röthlein bezüglich des geplanten "MainCenters" der Nachbargemeinde Grafenrheinfeld geäußert; die Begründung: Die Gemeinde Röthlein befürchtet eine Schwächung der eigenen Kaufkraft für mögliche Märkte in der eigenen Großgemeinde.
Vorgestellt wurde des Weiteren der obligatorische Bericht der Gasversorgung Unterfranken. Außerdem beschloss das Gremium, von den Betroffenen für die technischen Hilfsleistungen der Freiwilligen Feuerwehr bei den Starkregenereignissen vom 8. Juli und 9. Juli keinen Kostenersatz zu verlangen.
Viele Ideen zur Ortsentwicklung
Einen größeren Tagesordnungspunkt machte der Bericht von Raimund Böhringer vom Planungsbüro ideenFinden aus: Er informierte erneut zum aktuellen gemeindlichen Entwicklungskonzept (ISEK), das im Juli in drei "sehr gut angenommenen" Ortsspaziergängen mit Leben gefüllt wurde. Er stellte kurz den Zukunftsplan vor: So werden die vielen Ideen in Workshops im Herbst weiter besprochen, gefiltert und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Er verwies dazu auf die Protokolle der Ortsbegehung, die ebenso wie die Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern bei den anschließenden Bürgerversammlungen in allen drei Ortsteilen einzusehen sind.
Abschließend votierte das Gremium einstimmig für die Anschaffung eines Minibaggers mit Kabine für den Bauhof. Die Kosten werden auf 27 000 Euro gedeckelt und die überplanmäßige Ausgabe aus den erhöhten Einnahmen der Gewerbesteuer finanziert.