Ausführlich vorgestellt hatte die Firma Kyon Energy Solutions dem Gemeinderat im Dezember ein geplantes Batteriegroßspeicher-Projekt in direkter Nachbarschaft zum Umspannwerk Bergrheinfeld-West, aber bereits auf Ettlebener Gemarkung. Nun legte die Münchner Firma den Bauantrag vor, dem der Gemeinderat ohne Diskussion bei zwei Gegenstimmen die Zustimmung erteilte. Da das Vorhaben im Außenbereich liegt und der öffentlichen Versorgung mit Elektrizität dient, ist es nach dem Baugesetzbuch ohnehin privilegiert.
Die Leistung des geplanten Stromspeichers beläuft sich auf 150 Megawatt, die Speicherkapazität beträgt circa 300 Megawattstunden. Auf zwei Hektar Fläche ist die Errichtung von 39 baugleichen Batteriespeicheranlagen, vier begehbaren Betriebsgebäuden und zwei Hochspannungstransformatoren geplant.
Roland Werb vom Büro Corvese stellte den aktuellen Stand beim Breitbandausbau vor. In Anspruch genommen hat Werneck die Bayerische Gigabit-Richtlinie für die Glasfaseranbindung von 1000 Haushalten in vier Ortsteilen. Während sich die Schätzung für den Eigenanteil des Marktes noch auf 6,3 Millionen Euro belief, werden beim Ausbau durch die Telekom letztlich nur 2,74 Millionen fällig. Da es dafür 90 Prozent Förderung gibt, muss die Gemeinde nur 274.000 Euro selbst zahlen, verteilt auf zwei Haushaltsjahre.
Drei bis vier Jahre Bauzeit
Über das neue Förderprogramm Gigabit-Richtlinie 2.0 des Bundes sollen jetzt alle förderfähigen Adressen in den übrigen Gemeindeteilen Glasfaserdirektanschlüsse bekommen. Angekündigt hat die Telekom laut Werb, Teilbereiche von Schraudenbach, Zeuzleben, Werneck und Ettleben im Eigenausbau mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Diese Gebiete bleiben bei der Ausschreibung deshalb außen vor, wie Werb bei der detaillierten Vorstellung des Ausschreibungskonzeptes für die einzelnen Ortsteile erläuterte.
Außerdem empfahl Werb mit einer Preisbremse von 13 Millionen Euro sowie ohne Losbildung auszuschreiben, um "Rosinenpickerei" zu unterbinden. Beschlossen werden soll die Ausschreibung in der nächsten Gemeinderatssitzung. Nach erteiltem Zuschlag könne der Förderantrag gestellt werden. Als Bauzeit nannte Werb drei bis vier Jahre.
Einstimmig verabschiedet hat der Gemeinderat eine Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn A7 für den Abschnitt vom Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck bis zur Rastanlage Riedener Wald. Einen von der Verwaltung vorgelegten Entwurf mit Einwendungen und Forderungen hatte das Gremium bereits vor drei Wochen diskutiert. Ergänzt wurde er jetzt noch durch Lärmschutzforderungen für den Gemeindeteil Schraudenbach sowie Einwendungen zu einem Regenrückhaltebecken und dessen geplanter Ableitung über den Eschenbach, da bei Starkregen in Teilen von Eckartshausen und Rundelshausen die Gefahr von Überflutung gesehen wird.
Rohbau-Arbeiten vergeben
Bebauungspläne konnten bisher unter bestimmten Voraussetzungen im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung und Ausgleichsmaßnahmen aufgestellt werden. Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Juli 2023 ist das jetzt generell nicht mehr möglich. Um nötige Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft künftig abrechnen zu können, hat der Gemeinderat bei einer Gegenstimme eine Satzung zur Erhebung von Kostenerstattungsbeträgen nach Paragraf 135 des Baugesetzbuches erlassen. Sie entspricht laut Bürgermeister der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages.
Der Bürgermeister gab bekannt, dass der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung die Rohbau-Arbeiten für den Kindergartenneubau in Stettbach an die Firma Bindrum und Sohn aus Hammelburg vergeben hat.
Allianzmangerin Eva Fenn informierte das Gremium in einem Vortrag über die aktuellen Schwerpunkte und Projekte der ILE Oberes Werntal wie Werntal-Dorf, Innenentwicklung und Regionalbudget. Daran anschließend gab Anja Scheurich einen Überblick über die Aktivitäten im Bereich der Focusthemen der Ökomodellregion.
