Einen 19 Hektar großen Solarpark plant die Firma Greenovative GmbH aus Nürnberg nördlich von Zeuzleben neben der Autobahn A 7 zu errichten. Um den Bau der Freiflächen-Photovoltaikanlage, die jährlich 14 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen soll, zu ermöglichen, sprach sich der Gemeinderat im Februar 2021 dafür aus, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit Grünordnungsplan und Vorhaben- und Erschließungsplan "Solarpark Zeuzleben" aufzustellen und parallel hierzu den Flächennutzungs- und Landschaftsplan bei diesem bisher landwirtschaftlich genutzten Bereich zu ändern.
Nach öffentlicher Auslegung der vom Nürnberger Planungsbüro TEAM 4 erstellten Entwurfsplanungen hatte der Gemeinderat im Juni Hinweise und Einwände der Behörden und Träger öffentlicher Belange behandelt und danach die überarbeitete Planungen erneut ausgelegt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand nun eine finale Behandlung von Hinweisen und Ergänzungen auf der Tagesordnung.
Im Anschluss stellte das Gremium bei drei Gegenstimmen die Änderung des Flächennutzungsplans hinsichtlich einer Sonderbaufläche Photovoltaik bei der Autobahn fest. Der Plan wird jetzt zur Genehmigung beim Landratsamt eingereicht. Mit dem Satzungsbeschluss zum Abschluss brachte der Gemeinderat bei erneut drei Gegenstimmen außerdem den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Solarpark Zeuzleben" mit Grünordnungsplan.
Keine Blendwirkungen
Im Zuge des Bauleitplanverfahrens waren Ausgleichsflächen für den Feldhamster und die Feldlerche festgelegt und ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellt worden. Ein Blendgutachten hatte das Ergebnis, dass keine Blendwirkungen auf Wohnbebauungen und bei den Bundesstraßen B19 und B26 zu erwarten sind. Festgestellt wurde auch, dass der Flächenverlust bei den betroffenen Landwirtschaftsbetrieben zu keiner Existenzgefährdung führt. Eingespeist wird der erzeugte Strom zum Teil über das Umspannwerk Zeuzleben und zum anderen über ein noch neu zu bauendes Umspannwerk.
Aus Sicht der Gemeinde wird durch die Konzentration der PV-Anlage bei der Autobahn als vorbelasteter Standort das übrige Gemeindegebiet hinsichtlich des Landschafts- und Bodenschutzes geschont. Außerdem sei die Deckung des Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien überlebenswichtig und liege im überragenden öffentlichen Interesse. Auf Nachfrage erfuhr Erich Eichelmann, dass die Firma in circa einem halben Jahr in Sachen Bürgerbeteiligung auf die Öffentlichkeit zugehen werde.
Einstimmig segnete der Gemeinderat den Jahresantrag für die Städtebauförderung ab. Berücksichtigt ist wieder das kommunale Förderprogramm zur Unterstützung privater Sanierungsvorhaben im Kernort von Werneck mit insgesamt 75.000 Euro für die Jahre 2023 bis 2025. Für die Sanierungs- und Bauberatung als Bestandteil des Förderprogramms werden weitere 5000 Euro pro Jahr vorgesehen.
Frühere Grundschule im Focus
2021 hatte sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, die Umsetzung eines Bürgerhauses auf dem Gelände der ehemaligen Wernecker Brauerei als städtebauliches Verbesserungsvorhaben der Gemeinde in die Städtebauförderung aufzunehmen und hierfür Kosten von zwei Millionen Euro angesetzt. Zwischenzeitlich habe der Brauereibesitzer aber von dem Verkaufsangebot für die angedachten Teilfläche im Bereich des Sudhauses Abstand genommen, hieß es in der Gemeinderastsitzung.
Als Standort für ein Bürgerhaus rückt nun wieder die frühere Grundschule in Werneck in den Focus. Da es dazu aber noch keine Beschlüsse gibt, wird im aktuellen Jahresantrag 2023 kein Ansatz für ein Bürgerhaus eingeplant.
