Schwebheim setzt in Fragen der Barrierefreiheit auf das erweiterte Bürgerhaus. Dort entstand ein über schnelles WLan mit dem Rathaus vernetztes Büro, in dem beinahe alle Fragen der Bürger beantwortet und alle notwendigen Amtsgeschäfte vollzogen werden können. Zudem verfügt der Anbau über einen barrierefreie Toilette. Der Diakonieverein Schwebheim hatte drei verschiedene Varianten vorgeschlagen, wie man das verwinkelte Rathaus barrierefrei zugänglich machen könnte. Bisher führen nur Treppen zu dem im Ensemble-Schutz stehenden historischen und am Kirchplatz prägenden Gebäude.
Zur Diskussionen standen ein Aufzug, eine Rampe und ein Plattform-Lift. Bei der Ortsbegehung im historischen Rathaus wurde schnell deutlich, dass keine der drei Varianten eine zufriedenstellende Lösung darstellt. Alle Antragspunkte des Diakonievereins wurden einstimmig abgelehnt. Um den Menschen mit Handicap schnell zu helfen, prüft die Verwaltung in einem ersten Schritt, ob man den Briefkasten versetzen kann, um den Posteinwurf zu erleichtern. Geschäftsleiter Thomas Dellermann verwies auf rechtliche Vorgaben und unter anderem an die Vorschriften für die Briefwahl. Eine Gegensprechanlage befürworteten alle Ratsmitglieder und die Verwaltung.
Um mehr Gästen den Zugang zu Ratssitzungen zu ermöglichen, wird das Gremium wohl nun häufiger in den Arkadensaal wechseln. Dort fanden in den der Corona-Zeit auch die Beratungen statt. Die Verwaltung prüft, welche Fristen von der Ladung bis zum Ortswechsel einzuhalten sind. Nicht ganz vom Tisch, das war aus einigen Wortmeldungen der Ratsmitglieder zu vernehmen, ist eine ständige Verlegung der Ratstreffen in den ebenerdigen Saal. Auch hier ermöglicht man Menschen mit Behinderung den unkomplizierten Zugang und kann vom Saal aus die barrierefreie Toilette erreichen.
Termine mit Anmeldung möglich
Menschen mit Handicap können nun einen Termin mit der Verwaltung vereinbaren und im barrierefreien Büro am Bürgerhaus ihre Wünsche und Anträge vorbringen. Schwebheim wird nun diese Möglichkeiten allen Bürgern aufzeigen und hofft auf ein Echo der Betroffenen, um den Bedarf besser einschätzen zu können.
Das Gremium beschäftigte sich auch mit dem Flächen-Nutzungsplan und den Bebauungsplan für den Photovoltaik-Solarpark der ÜZ. Beide Pläne waren geändert, ausgelegt und den Trägern öffentlicher Belange, also Behörden Kommunen und zuständigen Organisationen, zugeschickt worden. Bürgermeister Volker Karb verlas jeden einzelnen Änderungswunsch, jede einzelne Eingabe und gab dem Gemeinderat die Antwortvorschläge des Planungsbüros bekannt. Ausnahmslos wurden alle vorgeschlagenen Formulierungen einstimmig angenommen.
Naturschur und Vogelschutz im Fokus
Einige Punkte tauchten häufig auf: Der höchst selten vorkommende Ortolan – ein Vogel, der zu den Ammern gezählt wird – müsse geschützt werden. Die FFH (Fauna-Flora-Habitat) Vorprüfung liegt noch nicht vor, auf diesen Punkt verweisen einige Ämter. Beim Solarpark 1 – einer Privatinitiative aus Schwebheim – mussten nachträglich Änderungen vollzogen werden, um auch den Lebensraum der Feldlerche zu schützen. Außerdem befürchten einige Träger öffentlicher Belange, dass die Solar-Panels Autofahrer auf den nahen Straßen indirekt blenden könnten.
Der Schwebheimer Gemeinderat trifft sich schon in einer Woche wieder, wie Volker Karb am Ende der Sitzung bekannt gab.