
Jede Menge Ideen für gemeinsame Aktionen und Unternehmungen haben die Ballingshäuser Frauen bei ihrem ersten Treffen Anfang Juli zu einem "Frauenstammtisch Ballingshausen" zusammengetragen. Auch sollen die Zusammenkünfte zu einer festen Einrichtung im Ort werden. Einmal im Quartal an einem Sonntag wird dafür von den rund 20 teilnehmenden Frauen reserviert. Zu einem weiteren Treffen Anfang Oktober wurde in die Alte Schule eingeladen.
"Wir wandern jedes Jahr einmal zusammen in unserer Frauenclique, deren Mitglieder nicht nur aus Ballingshausen, sondern auch aus den Nachbarorten kommen. Da kam uns im letzten Jahr die Idee, einen Frauenstammtisch zu gründen", berichtet Carolin Schneider. "Die Männer treffen sich ja auch zum Frühschoppen oder gehen zum Stammtisch", fügt sie hinzu. Und Carina Keller setzt hinzu: "Wenn Frauen zusammenkommen, dann können wir auch tolle Sachen auf die Beine stellen".
Ein Ziel des Frauenstammtisches war es, unterschiedliche Generationen im Dorf zusammenzubringen. Das hat funktioniert, denn die Altersspanne der Teilnehmerinnen reicht von 25 bis fast 70 Jahre. So hat sich Roswitha Kneuer gefreut, dass sie für die Gestaltung des Unterhaltungsprogramms beim Seniorennachmittag der Gemeinde von Frauen aus dem Frauenstammtisch unterstützt wurde. Abgelehnt wird von den Frauen jedoch eine Vereinsstruktur. Denn alle Frauen, die zum Frauenstammtisch kommen, sind schon in örtlichen Vereinen Mitglied. Meist sind oder waren sie sogar in verantwortlichen Positionen für den Verein tätig.
Wofür sich gemeinsam im Dorf einsetzen? Da gab es mehr als ein Dutzend Ideen bei der ersten Zusammenkunft. Eine öffentliche Bücherei könnte wieder im Dorf erstehen oder Infos zur Dorfgeschichte. Eine Kräuterwanderung, eine Erkundung der Gemarkung oder eine Pilzwanderung könnten ebenso ins Auge gefasst werden wie ein Familientag. Offen sind dabei die Frauen, auch örtliche Vereine, wenn zum Thema und zur Aktion passend, mit ins Boot zu holen. So könnte das alle zwei Jahre vom Verein für Gartenbau und Landespflege ausgerichtete Brunnenfest um die Präsentation "Offene Höfe" erweitert werden.
Wissen und Stärken einer jeden Frau einbringen und den anderen weitergeben, zum Beispiel bei einer Kräuterwanderung oder Pilzsammlung, das steht ganz oben an. So versteht sich Heike Diller auf die Kunst "Handlettering" und die Physiotherapeutin Sandra Bauer kann Infos über alternative Heilmethoden geben. "Für die Aktion Weidenkörbe flechten oder manch andere Unternehmung müssen wir uns natürlich jemanden für die Leitung holen", betont Carolin Schneider. Entsprechend der Jahreszeit geht es jetzt erst mal um die mögliche Organisation von "Adventfenstern".
Neben Geselligkeit wollen sie auch konkret ihr Umfeld im Dorf verbessern. "Es ist vielleicht besser, wenn jemand in der Bürgerversammlung aufsteht, ein Anliegen vorbringt und dazu sagen kann, 'Uns vom Frauenstammtisch ist aufgefallen'", meint Roswitha Kneuer.
Auch für neu zugezogene Frauen bietet der Frauenstammtisch eine Gelegenheit, sich rascher in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. Die Ballingshäuser dürfen jedenfalls gespannt sein, was durch den Frauenstammtisch noch im Ort bewegt wird.