
In Würzburg kommt eine Frau bei einer Demo ums Leben. Getötet durch die Kugel aus einer Polizeiwaffe. Der angebliche Schütze liegt bewusstlos auf der Straße und kann sich an nichts mehr erinnern. Das ist glücklicherweise keine aktuelle Zeitungsmeldung, sondern die Ausgangslage für einen fränkischen Thriller, der in Würzburg spielt.
Auf Einladung der Familienbücherei kam der Krimi-Autor Volker Sebold nach Poppenhausen und las aus seinem neuen Buch "Der Flügelschlag des Schmetterlings". Es ist bereits der dritte Kriminalroman aus der Feder des ehemaligen Kriminalbeamten, der heute in Untereisenheim seinen Ruhestand genießt. Die gewonnene Zeit nutzt er, um zu schreiben und für anspruchsvolle Fotografie.
Auf die Idee zum Buchtitel kam Sebold durch den amerikanischen Meteorologen Edward Lorenz, als erster das Bild vom Schmetterlingseffekt verwendete. Er meinte, dass alles miteinander in Zusammenhang steht und kleine Änderungen im Laufe der Zeit unvorhersehbare Folgen haben können. So genüge unter Umständen der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien, um einen Tornado in Texas auszulösen.
Schnell hatte Volker Sebold die knapp 50 Zuhörer mit präzisen Schilderungen der Abläufe in seinen Bann gezogen. Er beließ er es doch nicht nur beim Vorlesen einzelner Passagen des Romans, sondern streute Erklärungen und Anmerkungen ein, suchte immer wieder den Kontakt zum Publikum. Im Roman versucht der Ermittler auf eigene Faust dem wahren Täter auf die Spur zu kommen, um den jungen Beamten zu entlasten, aus dessen Waffe geschossen worden war. Als er dabei ist, die Hintergründe des Opfers zu ergründen, gerät er selbst in Lebensgefahr.
Wer war nun wirklich der Täter? Diese Frage blieb bei der Lesung offen, sie beantwortete der Autor auch im Gespräch seinem Publikum nicht. Das war aber sicherlich nur ein Grund, weshalb Volker Sebold anschließend viele Bücher signieren durfte.
Von: Herbert Then (Büchereiteam, Familienbücherei Poppenhausen)
