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GEROLZHOFEN
Ausstellung der Arbeiterwohlfahrt in der Rüstkammer
Die Ausstellung „Wir sind das Volk“ holte die Arbeiterwohlfahrt Gerolzhofen in die Rüstkammer des Alten Rathauses. Im Bild (von links) die AWO-Kreisverbandsvorsitzende Gaby Sander, Bürgermeister Thorsten Wozniak, AWO-Ortsvorsitzende Ulrike Hahn und Fotograf Stefan Loeber.
Foto: Karin Sauer | Die Ausstellung „Wir sind das Volk“ holte die Arbeiterwohlfahrt Gerolzhofen in die Rüstkammer des Alten Rathauses.
ks
 |  aktualisiert: 30.06.2017 03:33 Uhr

„Wir sind das Volk“ lautet der Titel der aktuellen Fotoausstellung der Arbeiterwohlfahrt (AWO), die in der Rüstkammer des Alten Rathauses zu sehen ist. Zur Eröffnung konnte die AWO-Ortsvorsitzende Ulrike Hahn zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft und Kirche begrüßen.

Was veranlasste die AWO, gerade diese Ausstellung der Georg-von-Vollmar-Akademie in Gerolzhofen zu zeigen? „Wir sind uns unserer politischen Verantwortung sehr wohl bewusst und wollen ein Zeichen setzen gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“, so die Ortsvorsitzende.

„Wir sind das Volk“ sei eine Ausstellung, die neugierig macht, betonte Gaby Sander, die Kreisverbandsvorsitzende aus Schweinfurt. Sie spannte den Bogen von Georg Büchners „Dantons Tod“ im Jahre 1835, über den Nationalsozialismus, wo der ruf „Wir sind das Volk“ nicht immer eine friedliche Bedeutung hatte, ganz im Gegensatz zu 1989, als die Bürger der DDR auf die Straße gingen. Sie bedankte sich bei dem Initiator und Fotograf der Ausstellung Stefan Loeber sowie bei dem Ortverein Gerolzhofen für das Aufarbeiten dieses Themas.

„Wir sind das Volk“, das war die Parole der Demonstranten der friedlichen Revolution 1989, betonte auch Bürgermeister Thorsten Wozniak. Das Volk habe damals das Ende der Teilung Deutschlands eingeleitet. „Ein stolzer Ausruf, der gleichzeitig einher ging mit der Parole 'keine Gewalt'“ erinnerte er. Anmaßend finde er es, dass bei Pegida-Demonstrationen dieser Slogan jetzt wieder gerufen werde, zumal die Demonstrationen vor allem durch Angstmacherei, Stimmungsmache und Zorn geprägt seien.

„Wir sind das Volk“ – in dieser landesweit gezeigten Ausstellung lässt der Künstler Stefan Loeber bekannte und unbekannte Personen zu Wort kommen. Er portraitierte den KZ-Überlebenden Max Mannheimer (inzwischen verstorben), ebenso wie Rainer Langhans oder unbekannte Flüchtlinge. Die Besucher der Ausstellung können sich die Portraits betrachten und die jeweiligen Interviews anhören.

Gleichzeitig läuft eine Videoaufzeichnung über die Befragung unterschiedlichster Bürgerinnen und Bürger. Dabei geht es um Fragen wie: Wer ist das Volk eigentlich, wie werden die Flüchtlingsbewegungen gesehen, was müsste sich ändern, was ist gut und was schlecht in unserer Gesellschaft. Die Antworten waren teils positiv der menschenfreundlichen Flüchtlingspolitik gegenüber, es kamen aber auch kritische und ablehnende Antworten.

Die Ausstellung ist eine Gesellschaftsstudie mit vielen Denkanstößen. Sie möchte politische Bildung vermitteln und dabei einen möglichst großen Personenkreis ansprechen.

Zu sehen noch bis zum 10. Juli in der Rüstkammer. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

 
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