Allein fünfzehn Tagesordnungspunkte an der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Unterspiesheim ohne Neuwahlen spiegelten die lebhafte Vereinsaktivität der Wehr wieder. Erster Vorsitzender Julian Kiesel berichtete den 62 anwesenden Angehörigen der Wehr den Mitgliederstand von 217. Diese gliedern sich in 52 Aktive, 130 Passive, 16 in der Jugend und 21 in der Kinderfeuerwehr. Erfreulich sei besonders, dass der Verein einen Zuwachs allein im letzten Halbjahr von zwölf Mitgliedern registrieren konnte, so Kiesel.
In der Versammlung im DJK Sportheim wurden Herbert Werner für 60-jährige, Edgar Rippstein für 40-jährige und Michael Bürger für 25-jährige Mitgliedschaft mit einer Urkunde und einem Präsent geehrt. Der Vorsitzende blickte auf das ereignisreiche Jahr zurück und gab einen Ausblick auf 2023. Neben den eigenen Vereinsaktivitäten nannte er vier 150-jährige Bestehend-Jubiläen in Kolitzheim, Schallfeld, Stammheim und Grettstadt. Kiesel warb um Ideenfindung für das eigene Jubiläum im Jahr 2024, da jetzt schon die Planung dafür im vollen Gange ist.
38 Einsätze im vergangenen Jahr, davon 21 Brandeinsätze
"Auch wenn noch kleine Teile fehlen, ist die neue Homepage jetzt online, ohne das Engagement von Marc Köhler und Sven Krauß wäre dies nicht möglich gewesen", sagte Kiesel. Er bedankte sich zudem bei allen Kameraden für die große Unterstützung und bei Pfarrer Thomas Amrehn für die würdige Gestaltung des vorausgehenden Gottesdienstes in der Kirche.
Kommandant Michael Kirchner lobte die Bereitschaft der 52 Aktiven, sich ständigen Aus- und Fortbildungen zu stellen, denn nur so sei der hohe Ausbildungsstand zu halten. Dass dies existenziell ist, bewiesen immer wieder die Einsätze, so Kirchner. Er berichtete von 38 Einsätze im vergangenen Jahr. Außergewöhnlich sei der hohe Anteil von 21 Brandeinsätzen. Auch ist die Wehr bei dreizehn technischen Hilfeleistungen und einem ABC-Einsatz gefordert worden.
Aggressionen gegen Einsatzkräfte nehmen zu
Kirchner nutze die Gelegenheit, seinen Verdruss über die immer aggressiveren Umgangsformen von Mitbürgerinnen und Mitbürgern gegenüber den Einsatzkräften kundzutun. "Selbst bei Verkehrsregelungen kommt es nicht selten zu beleidigenden Bemerkungen", so der Kommandant. Er berichtete von der Neubesetzung verschiedener Leitungspositionen. So ist Vera Licha die Leiterin des Atemschutzes, Matthias Trapp Atemschutzgerätewart und Karl Antoni der Leiter der Kinderfeuerwehr.
Kreisbrandinspektor Alexander Bönig zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt von den verschiedenen Berichten. "Zeige dies doch eine sehr engagierte Feuerwehr in Unterspiesheim und einem bestens funktionierenden Vereinsleben", lobte Bönig. Er berichtete über den Stand der Neuanschaffung eines Tanklöschfahrzeuges, das der Kreis Schweinfurt erwirbt und in Unterspiesheim zum Einsatz kommen wird. Seiner Einschätzung sollte die Entscheidung im Februar im Kreisausschuss getroffen werden, sodass mit einer Lieferzeit Anfang 2025 zu rechnen sei.
Gerd Enders, der Vertreter der Gemeinde Kolitzheim, zeigte sich nicht weniger von der Tatkraft und den Aktivitäten der Feuerwehr beeindruckt. Er teilte sein Unverständnis gegenüber den Landes- und Bundesrichtlinien zur Förderhöhe von Feuerwehrgerätehäusern mit. So bekäme die Gemeinde bei der Investition von über 3 Millionen Euro für das neue Feuerwehrhaus nicht einmal 200.000 Euro Zuschuss. Er äußerte sich absolut überzeugt davon, dass der Gemeinderat richtig bei dem Neubau entschieden habe und zeigte sich optimistisch, was die Zukunft der Wehr in Unterspiesheim anbelangt.